Es geht auch ohne Heißluftballon

Geislautern · Bei Volksfesten zahlt sich Bodenständigkeit aus: Turnende Kinder erfreuen Besucherherzen weit mehr als fette Attraktionen wie ein Heißluftballon, stellt man beim Turnverein Geislautern im Schlosspark fest.

 Die Stars beim Fest: Geislauterner Turnkinder mit Trainerin Renita Engel. Foto: Jenal

Die Stars beim Fest: Geislauterner Turnkinder mit Trainerin Renita Engel. Foto: Jenal

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Zufrieden blickt sich Karl-Heinz Kesternich am vergangenen Donnerstag auf dem Schlossparkgelände um, wo sein Turnverein sein Fest feiert. Blickt er nach vorne, sieht er die Knirpse des Vereins. In ihren roten Vereins-T-Shirts erklimmen die Schützlinge der von Renita Engel geleiteten Abteilungen Eltern/Kind- und Kleinkinderturnen steil stehende Turnbänke, springen über Kisten und schlagen einen Purzelbaum auf Matten. Schaut der Vorsitzende in die anderen Richtungen, sieht er ein gut gelauntes Publikum. Es sieht so aus, als hätte sich ganz Geislautern zum Fronleichnamstag auf zum Turnverein im Schlosspark gemacht. "Erstaunlich", kommentiert Kesternich: "Da versucht man es mit den tollsten Attraktionen, dabei freuen sich die meisten Besucher darüber, die Kinder turnen zu sehen." Sogar mit einem Heißluftballon habe es der Verein schon versucht und damit nicht so viel Wirkung erzielt wie mit seinen Jüngsten.

Zum 38. Mal hat es das Schlossparkfest des Turnvereins jetzt gegeben, der Vorsitzende blickt zurück: "Es ist daraus entstanden, dass an Fronleichnam die Blaskapelle, die vor der Prozession gespielt hat, hierher gezogen ist." Während die christliche Prozession nur noch sporadisch in Geislautern stattfinde, gibt es das Schlossparkfest regelmäßig. Sieben Sparten hat der 250 Mitglieder starke Verein, und die sportlich erfolgreichste Abteilung spielt Tischtennis, und die Ehrung für Saarlandmeister- und Saarlandpokalsieger der U-15 Jahrgänge gab es selbstverständlich vor dem großen Publikum beim Schlossparkfest. Britz stolz: "Außerdem sind wir noch Dritter in der Region sieben geworden, das entspricht einer südwestdeutschen Meisterschaft." Wie gut das Fest in der Dorfgemeinschaft verankert ist, zeigt die Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr: "Sie sind allein mit mehr als 40 Leuten da." Überhaupt scheint die Anwesenheit der Feuerwehr sehr wichtig zu sein. "Erst wenn die Feuerwehr da ist, weiß jeder: Jetzt ist das Fest eröffnet", berichtet der Vorsitzende.

Mehr als 30 Helfer kümmern sich um das Wohl der vielen Gäste. Kesternich lobt: "So ein Verein wie wir kann nur mit vielen aktiven Mitgliedern und Unterstützern existieren."

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