Erste Kellerwände stehen schon
Völklingen · Von früh bis nachmittags wird derzeit neben Völklingens Altem Rathaus geschafft – sogar samstags: Die Bauleute, die dort ein neues Seniorenzentrum errichten, wollen noch vor Weihnachten möglichst viel fertig bekommen.
. Wer an der Baustelle des künftigen Seniorenhauses "Am Alten Rathaus" in Völklingen wohnt, der kann in der Morgen- und Abenddämmerung Strom sparen. Der Bautrupp arbeitet nämlich von sieben bis 16.45 Uhr, und damit seine Leute immer alles gut im Blick haben und sicher sind, wirft Polier Roman Meyer in den dunklen Stunden drei riesige Strahler mit je 12 500 Watt Leistung an, die das halbe Quartier erhellen. Übrigens auch samstags. In den letzten Wochen wurde an den Samstagen geschafft, um so viel wie möglich vor Weihnachten abzuarbeiten. Ferien haben die Leute vom Bau vom 19. Dezember bis 12. Januar.
Das überaus milde Wetter seit dem Spatenstich am 24. Oktober kam dem Fortschritt des Großprojektes sehr entgegen. Erst ein einziger Arbeitstag - vor zwei Wochen im Schnee - fiel dem Wetter zum Opfer. Wie Meyer berichtet, werde grundsätzlich sogar bis minus fünf Grad gearbeitet. Die Männer wärmen sich mit Kaffee und Tee, dem Beton werden Zusatzstoffe beigemischt, damit er nicht gefriert.
Der Polier wohnt in der Pfalz, stammt aber aus Lauterbach und hat das Maurerhandwerk bei Heinrich Mann in Ludweiler gelernt. Außer dem Meisterbrief als Maurer hat er auch eine Ausbildung in Elektrotechnik. Dank dieser Fähigkeiten setzt ihn sein Arbeitgeber, die Firma Budau aus Idar-Oberstein, auch als Aufseher bei zwei Kläranlagenbauten ein, eine davon im saarländischen Winterbach . Meyer pendelt also zwischen drei Arbeitsplätzen. In Völklingen ist die Firma Budau als Subunternehmer mit den Betonarbeiten beauftragt - und liegt dem Vernehmen nach gut im Plan. Bis Mai soll der Rohbau des vierstöckigen Gebäudes (mit 95 Zimmern) stehen. Vor Weihnachten wird die 40 Zentimeter dicke Bodenplatte fertig. Am vergangenen Mittwoch wurden die ersten Kelleraußenwände geliefert und aufgestellt. Sie sind nach Maß für diese Baustelle gegossen worden und innen hohl. Nachdem sie fixiert sind, werden sie mit Beton ausgegossen. Wie Roman Meyer erklärt, ist das Bauen mit Hohlwänden deutlich teurer als Schalbeton oder Mauerwerk, der große Vorteil sei aber die Schnelligkeit. Obwohl die Teile nicht massiv sind, wiegen sie 1,7 bis 2,4 Tonnen und wollen mit Geschick und Vorsicht in ihre Positionen gebracht werden. Etwa zehn bis zwölf Mann sind Tag für Tag auf der Baustelle beschäftigt. Bislang seien alle gesund und unverletzt geblieben, freuen sich die Verantwortlichen.
Generalunternehmer des Projektes ist das große niederländische Unternehmen Ten Brinke, das auch einen Sitz in Bocholt hat und kürzlich in Mainz ein Seniorenheim fertig stellte.
Bauleiter Michael Brink und ein Kollege, die im Hotel wohnen, schauen täglich nach dem Rechten, dank einer ideal gelegenen Mietwohnung im ehemaligen "Residenz"-Kino, das nun Baubüro ist, sogar direkt auf das Geschehen.
