Erst der Acker, dann ein Plattfuß

Völklingen · Fünf von sieben Wertungsprüfungen gewonnen und dennoch Vorletzter: Für Jörg Broschart aus Schiffweiler endete die 12. ADAC-Rallye Warndt nach einem Ausflug ins Feld und einer Panne im Debakel.

 Für Jörg Broschart und seinen Beifahrer Alexander Rath lief es bei der Rallye Warndt nicht so gut. Trotz fünf von sieben gewonnenen Wertungsprüfungen wurden sie Vorletzte. Foto: Sascha Dörrenbächer

Für Jörg Broschart und seinen Beifahrer Alexander Rath lief es bei der Rallye Warndt nicht so gut. Trotz fünf von sieben gewonnenen Wertungsprüfungen wurden sie Vorletzte. Foto: Sascha Dörrenbächer

Foto: Sascha Dörrenbächer

Im Zielbereich der 12. ADAC-Rallye Warndt ist für die Fahrer am vergangenen Samstag erst einmal Warten angesagt: Die ersten Autos sind schon lange da, doch die Übertragung der Ergebnisse aus den Tiefen des Warndts dauert länger als sonst. So ganz sicher können sich Karlheinz und Jürgen Braun deshalb noch nicht sein, dass sie nach dem Ritt über sieben Wertungsprüfungen (WP) im Südwesten des Saarlandes im Gesamteinlauf vorne liegen. Einer möglichen Siegesfeier des Duos aus Ranschbach an der südlichen Weinstraße steht allerdings nichts im Weg: "Wir haben ein bisschen Wein und Bier mitgebracht", verrät Pilot Karlheinz Braun.

Später am Abend ist es dann amtlich: In 20:04,1 Minuten waren die Pfälzer in ihrem BMW M3 die Schnellsten, erstmals seit der Rallye "Rund um Losheim" 2012 stehen sie bei einem Lauf zur Saarländischen Rallyemeisterschaft (SRM) wieder ganz oben auf dem Podest. "Jetzt wird ein bisschen gefeiert", lautet die Ansage.
Besser im Bett geblieben

Ganz anders ist die Gefühlslage bei Jörg Broschart und Beifahrer Alexander Rath. "Es gibt so Tage, da bleibt man lieber im Bett", sagt Rath kurz nach dem Zieleinlauf. Dem Trierer war die Enttäuschung anzusehen. Fünf WP-Siege waren für Broschart und ihn nicht genug. "Wir waren die Schnellsten auf der Strecke", meint der Pilot aus Schiffweiler - und dennoch reichte es im Mitsubishi Lancer Evo 9 nur zum 53. und damit vorletzten Platz. Denn nach einem Ausflug in den Acker auf WP 3, dem Rundkurs Neuforweiler, der das Duo 40 Sekunden und die Gesamtführung kostete, folgte beim zweiten Durchlauf an gleicher Stelle das nächste Missgeschick: Schon nach wenigen Metern fing sich das weiße japanische Gefährt einen Plattfuß ein. "Auf gerader Strecke, ohne Hindernis auf der Straße", sagt Broschart.

"Ich denke, es war ein schleichender Plattfuß. So hatte es natürlich keinen Sinn mehr, weiterzufahren." Durch die Zeitstrafe von mehreren Minuten wurde der Schiffweiler im Tableau deshalb durchgereicht. Nach der Disqualifikation vor zwei Wochen bei der "Saar-Ost" sind die Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis in der Meisterschaft bereits nach dem vierten von sechs SRM-Läufen passé.

Für Timo Bernhard hat sich die Rückkehr in den Rallye-Sport dagegen gelohnt. "Der Klassensieg und ein Platz unter den besten Zehn sind für einen Ausflug in mein Hobby top. Das war hier das Höchste der Gefühle", sagt der gebürtige Homburger und Langstreckenspezialist nach Gesamtrang neun im Opel Adam seines Vaters. "Der R2 ist ein super Auto. Es hat richtig Spaß gemacht, nachdem ich ein Dreivierteljahr keine Rallye gefahren bin." Nach Platz zwei vor gut einer Woche bei den 24 Stunden von Le Mans steht für Bernhard Urlaub an. Unter anderem im Saarland, bevor es für den Porsche-Werksfahrer weitergeht.

Rang zwei im Warndt ging an Frank Schlinck aus Waldhambach, der im Lancer Evo gut 20 Sekunden hinter Braun lag. Thomas Lorenz aus Baden-Baden wurde mit 22,4 Sekunden Rückstand Dritter.

Bester Saarländer war Steven Gisch aus Marpingen, der im Evo 7 auf Rang fünf einkam. Den letzten saarländischen Sieg im Rahmen der SRM gab es im Oktober 2013. Damals hatte der Losheimer Jürgen Fritz gemeinsam mit seiner Co-Pilotin Marita Wöller beim Heimspiel "Rund um Losheim" auf einem BMW 328i den Sieg davongetragen.

sst-saarbruecken.de

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