Wieder Lkw-Stress im Völklinger Wald Erneut Windpark-Lastwagen am Kreuzberg

Völklingen · Trotz „Durchfahrt verboten“-Schild wollte am Mittwoch wieder ein Lkw-Fahrer über die Derler Straße zur Bouser Windpark-Baustelle. Ein Anwohner bewegte ihn zur Umkehr.

 Am späten Mittwochnachmittag: Ein schwerer Tieflader, der zur Baustelle des geplanten Windparks Bous will, steht in der – für Durchgangsverkehr gesperrten – Derler Straße. 

Am späten Mittwochnachmittag: Ein schwerer Tieflader, der zur Baustelle des geplanten Windparks Bous will, steht in der – für Durchgangsverkehr gesperrten – Derler Straße. 

Foto: Dominique Byk-Schild

Es ist erneut passiert. Dieses Mal am Mittwoch, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt. Wieder hat der Fahrer eines Lastwagens versucht, seine Fracht auf dem Weg über den Völklinger Kreuzberg zur Baustelle im Wald zwischen Völklingen, Püttlingen und Bous zu bringen, auf der die Firma DunoAir derzeit unter Hochdruck an der Erstellung des geplanten Windparks Bous arbeitet (über den ersten Vorfall hatten wir berichtet). Wieder haben Anlieger den Lkw-Fahrer zur Umkehr bewegt.

Die erste Nachricht kam von Dominique Byk-Schild, der in der Derler Straße wohnt. Kurz vorm Übergang der asphaltierten Strecke in den nur notdürftig befestigten Weg zum Hundedressurplatz, schreibt Byk-Schild in seiner Mail, habe der Lkw gestanden. Die Handyfotos des Anwohners zeigen einen Tieflader mit einer Art Riesenspule drauf und zwei Schildern am Heck, „Baustellenfahrzeug“ und „Convoi exceptionel“. Das zweite Schild wird normalerweise benutzt bei extra-gewichtigen Schwertransporten, denen Begleit-Fahrzeuge vorausfahren oder folgen.

Die zweite Nachricht kommt von Jupp Feilen, Kreuzberg-Anwohner auch er. Gegen 17.30 Uhr, berichtet Feilen am Telefon, sei er nach einer Walking-Runde auf den Lkw gestoßen, mit polnischen Kennzeichen am Hänger und an der Zugmaschine. Er habe den Fahrer angesprochen, der aber kaum Deutsch verstand; „wir haben uns auf Englisch verständigt“, berichtet Feilen. Auf die Mitteilung, dass die Durchfahrt dort verboten sei, habe der Fahrer sehr höflich reagiert, aber immer wieder auf seinen Auftragszettel verwiesen, „er wirkte etwas hilflos“. Außer beim Fahren: Der Mann habe dann höchst geschickt seinen Lkw gewendet, trotz der Enge der Straße; „fast ein Wunder, dass er dabei keine Mauer erwischt hat“. Wäre er weitergefahren, in den Wald, „hätte er ein großes Problem bekommen“, meint Feilen. Zumal die Schranke am Hundeplatz, die die Stadt nach dem ersten Vorfall schließen ließ, nachmittags offen gewesen sei. Eine Autofahrerin habe sich dann bereit erklärt, dem Lkw bis Bous vorauszufahren, quasi als Lotsin.

Jupp Feilen hat die Polizei informiert. Doch sein Alarm kam auf Umwegen zur Völklinger Dienststelle, der Tieflader war schon weg, bevor die Beamten sich das Ganze anschauen konnten. Einen Anruf bei der Stadt Völklingen habe er nicht versucht: „Es war ja Feiertag.“

„Gibt es eine Baugenehmigung für Feiertage sowie Wochenendarbeit?“, fragt dazu Byk-Schild. „Gilt nicht an Sonn- und Feiertagen ein Fahrverbot für Lastwagen?“, möchte Feilen wissen. Und: „Hat nicht der Baustellenbetreiber eine Sorgfaltspflicht dafür, dass seine Lieferanten korrekte Routen wählen?“ Wir haben die Fragen weitergereicht ans Völklinger Rathaus. Die Antwort: Sonn- und feiertags sei Lkw-Verkehr zwar verboten, das gelte aber nicht an Mariä Himmelfahrt. Und: Waldweg-Schranken würden leider öfter mal unbefugt geöffnet und nicht wieder geschlossen. Ansonsten bleibe die Stadt am Thema dran.

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