Erfinder-Werkstatt in Fenne

Fenne/Völklingen. Stolz betrachtet Benedikt Adams das selbst gebaute Stromaggregat, das mit gebrauchtem Frittierfett und Diesel läuft. Es hat dem jungen Völklinger und seinen Ausbildungskollegen Mathias Becker und Mathias Hirschmann beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" im Fachgebiet Technik den ersten Platz eingebracht (die SZ berichtete)

 Benedikt Adams, Mathias Becker und Mathias Hirschmann (von links) bekamen von der RAG Bildung in Fenne Unterstützung für ihr "Jugend forscht"-Projekt. Foto: SZ/ RAG

Benedikt Adams, Mathias Becker und Mathias Hirschmann (von links) bekamen von der RAG Bildung in Fenne Unterstützung für ihr "Jugend forscht"-Projekt. Foto: SZ/ RAG

Fenne/Völklingen. Stolz betrachtet Benedikt Adams das selbst gebaute Stromaggregat, das mit gebrauchtem Frittierfett und Diesel läuft. Es hat dem jungen Völklinger und seinen Ausbildungskollegen Mathias Becker und Mathias Hirschmann beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" im Fachgebiet Technik den ersten Platz eingebracht (die SZ berichtete). "Diese Erfindung ist sehr vielseitig und kann sowohl in Großküchen, Gastronomien oder sogar als Stromaggregat in der Dritten Welt verwendet werden", sagten die Juroren anerkennend. Die Funktionsweise des Aggregats ist ebenso einfach wie genial: Das Aggregat enthält zwei Tanksysteme, eins für benutztes Frittierfett, eins für Dieselkraftstoff. Man füllt nun Frittierfett und Diesel ein. Ein Dieselmotormodell des Peugeot 405 wird gestartet und überträgt das Drehmoment über eine Kupplung auf einen Generator. Das Frittierfett wird nun sofort erhitzt und mit Hilfe einer extra eingebauten Filterstation gefiltert. Danach wird es wieder in den Tank geleitet und in den Motor weitertransportiert. Nach ungefähr fünf Minuten kann man von Diesel auf Frittierfett als Treibstoff umschalten. "Das Besondere ist, dass das Frittenfett sofort aus der Friteuse oder der Großküche ins Aggregat gekippt werden kann. Es ist nicht nötig, das Fett vorher zu säubern", erläutert Adams. Wie man auf ein so ungewöhnliches Projekt kommt? "Nun ja, wir wollten uns ein bisschen vor der Arbeit drücken", flachst Adams. Aber ernsthaft: "Wir wollten etwas entwickeln, das die Umwelt schont und Abfall sinnvoll verwertet." Da sei ihnen die Idee des Frittenfett-Aggregats gekommen. Und die Schonung der Umwelt lag ihnen so am Herzen, dass extra noch ein Filtersystem für die Abgase eingebaut wurde. Aktivkohle vermindert zudem den Kohledioxidausstoß. Auch die RAG Bildung Saar in Fenne, die das Erfinder-Trio ausbildet, und die RAG Deutsche Steinkohle, bei der die Drei angestellt sind, waren von dieser Idee sofort begeistert und unterstützten das Dreier-Gespann. "Uns wurden mit Jörg Hinsberger und Stefan Müller zwei kompetente Projektbetreuer zur Seite gestellt", erklärte Adams. Im Arbeitsalltag wurden Freiräume geschaffen, die es ermöglichten, das Projekt direkt am Arbeitsplatz durchzuführen. Eine Selbstverständlichkeit, sagt RAG-Pressesprecher Christian Böhmer, schließlich sei die Jugend sehr wichtig für ein Unternehmen.Den Jungs hat`s jedenfalls geholfen: Vom 21. bis zum 24. Mai geht es zum Bundeswettbewerb. "Aber bis dahin", erklärt Adams, "wollen wir das Projekt noch ein bisschen erweitern." meh

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