Endspurt in der City-Tiefgarage

Völklingen · Völklingens marode City-Tiefgarage wird saniert. Mittlerweile drängt die Zeit, denn am 4. November ist bereits der große Mondscheinmarkt unmittelbar in der Nähe. Was an größerer Arbeit noch aussteht, ist die Versiegelung des Bodens. Wir beobachteten den Endspurt.

Beim Mondscheinmarkt am 4. November ist den Autofahrern in Völklingen kostenloses Parken in der frisch sanierten städtischen Tiefgarage versprochen worden. So etwas nimmt man ungern zurück, will heißen: Das unterirdische Bauwerk, das seit Sommer nur sehr eingeschränkt benutzbar ist (nur für Dauerparker), muss bis dahin einfach fertig sein.

Und obwohl es kürzlich eine mehrtägige Verzögerung wegen einer Falschlieferung von Material gab und obwohl - unvorhergesehen - noch eine Zufahrt neu asphaltiert werden muss, sind Architekt Axel Lauer und Stephan Michely, der Leiter der Technischen Abteilung im Rathaus der Mittelstadt, überzeugt, dass der von Beginn an ins Auge gefasste Fertigstellungstermin "Ende Oktober" auch eingehalten wird. "Wir müssen zaubern", lacht Michely. Wobei es dann aber doch nicht mit Hexerei bewerkstelligt werden soll: Die Firma Bauschutz Völklingen , der die meisten Arbeiten anvertraut waren, muss am Wochenende ran.

Was an größerer Arbeit noch aussteht, ist die Versiegelung des Bodens auf Parkebene 1. Auf diese Ebene konzentrierte sich fast die ganze Anstrengung. Wie berichtet (SZ vom 20. Juli), waren beim Bau 1978 minderwertige Wasser-Ablaufrinnen verwendet worden. So konnte Wasser , vor allem salzhaltiges Wasser , über Jahre in den Beton dringen und ihn quasi verzehren. Mit Wasserdruck wurden drei große Elemente aus dem Boden (entspricht der Decke über Parkdeck 3) herausgeschossen, insgesamt eine Fläche von 400 Quadratmetern. Diese Löcher wurden mit neuem Beton gefüllt. Einige Borte und Wege wurden entfernt, um eine bessere Raumnutzung zu erzielen. Den Abschluss bildet eine Kunststoffversiegelung aus zwei Komponenten, nach Worten der Experten zigfach bewährt. Es soll ausgeschlossen werden, dass noch einmal großflächig Wasser eindringt. Außerdem soll der Boden auch von den Reifen der Autos nicht abgerieben werden und gut befahrbar sein. Der Boden auf Ebene 3 (der fest auf Erde liegt) bleibt asphaltiert.

Lauer und Michely haben sich übrigens auf einigen modernen Parkplätzen und in Parkhäusern in der Großregion umgesehen und sich dort auch inspirieren lassen. So wird man in Völklingen künftig kleine Zebrastreifen-Furten sehen, wie sie ein Supermarkt in Saargemünd angelegt hat. Am Flughafen Luxemburg orientieren sich bald auch in Völklingen die Piktogramme, die an Stelle von Hinweisschildern in deutscher Sprache treten - ein kleines Stück Weg zur Internationalisierung .

Die Farbgebung auf Ebene 1 soll übersichtlicher und weniger beliebig sein. Der Boden auf Ebene 1 wird in "Verkehrsgrau B/hell" gehalten sein, die Pfeiler, Ausgänge und Bleche der Lüftungsanlage in "Neapelgelb". Fantasiebegabte erkennen hier den gleichen Gelbton wie bei der Buddha-Ausstellung im Weltkulturerbe und sprechen von "Nepalgelb". Im Parkhaus ist die Farbe aber definitiv italienisch.

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 Die so genannte Kehlung an den Pfeilern soll verhindern, dass erneut Wasser in den Boden eindringt. Foto: Büro Axel Lauer

Die so genannte Kehlung an den Pfeilern soll verhindern, dass erneut Wasser in den Boden eindringt. Foto: Büro Axel Lauer

Foto: Büro Axel Lauer

Hintergrund Die City-Tiefgarage ist bereits seit Anfang Mai wegen der Renovierungsarbeiten für Kurzzeitparker gesperrt. Derzeit steht nur die Hälfte der rund 400 Stellplätze zur Verfügung. Sie sind Miet- und Dauerparkern vorbehalten. Die Zufahrt zu den Plätzen ist nur noch von der Rathausstraße aus möglich. Die Arbeiten waren beim Start auf Kosten von rund 740 000 Euro veranschlagt. er

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