Endlich: Fährmann Ahoi in Wehrden

Wehrden · Im Tauziehen um den Fährmann haben die Wehrdener gegen die Völklinger gewonnen. Oberbürgermeister Lorig enthüllt nun die 30 000 Euro teure Skulptur am 15. Juni auf einem Sockel an der Rosselmündung.

 Sie soll am 15. Juni enthüllt werden: Die Fährmann-Skulptur am Saarufer, hier noch in einer Computer-Simulation. Foto: HBK Saar

Sie soll am 15. Juni enthüllt werden: Die Fährmann-Skulptur am Saarufer, hier noch in einer Computer-Simulation. Foto: HBK Saar

Foto: HBK Saar

Nach jahrelanger Irrfahrt durch Bürger- und Politiker-Gremien landet nun der Fährmann am 15. Juni am Saarufer in Wehrden . Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) will um zwölf Uhr in Höhe Rosselmündung die Skulptur enthüllen, die an den Fährbetrieb vor dem Bau der Saarbrücke erinnert. Man weiß schon ungefähr, wie der Fährmann aussieht. Die Schöpfer von der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar berichteten im vergangenen Dezember im Stadtrat, bevor der Entwurf in die Werkstatt ging: Demnach ist der Fährmann einschließlich Stange 3,90 Meter hoch. Die Figur ist aus glasfaserverstärkter Kunststoff hergestellt, überzogen mit einer schützenden Teflonschicht, und erscheint in einheitlichem Blaugrau. Den Sockel sieht man bereits seit einigen Wochen am neuen Aussichtspunkt an der Rosselmündung direkt neben der Wehrdener Saarbrücke.

Rund 200 000 Euro , davon 50 Prozent EU-Zuschuss, hat die Aussichtsplattform samt einer Radfahrer-Rampe gekostet. Für den Fährmann mussten die Kunstschaffenden von der HBK mit 30 000 Euro auskommen. Das Geld kommt vom Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes und ist sozusagen gedacht für Kunst am Bau.

Amtschef Albert Schöpflin hätte gern gehabt, dass das Kunstwerk die Schleuseninsel auf "seiner" Saarseite krönte. Aber Wehrdener Interessenvertreter muckten auf: Der Fährmann gehöre auf ihre Seite, weil da die historische Fährstation gewesen sei. Die Wehrdener setzten sich durch und machten auch den Künstlern Vorgaben: Die Skulptur müsse figürlich, also keinesfalls abstrakt, und mindestens lebensgroß sein.

Bereits seit dem Jahr 2008 hatte man sich in der Handwerkergasse im Völklinger Weltkulturerbe mit dem Projekt beschäftigt. Martina Wegener und Frédéric Ehlers waren noch Kunststudenten bei Bildhauer-Professor Georg Winter, als die ersten Entwürfe für den Fährmann begannen. Nun sind sie mit der Ausführung fertig. Und dürfen sich mittlerweile Diplom-Künstler nennen.

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