Integration Eine gute Idee bleibt lebendig

Völklingen · Seit zehn Jahren gibt es an Völklinger Schulen Sprachpaten, die jüngeren Mitschülern helfen.

 Sprachpaten am Völklinger Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium 2016: Paten und Patenkinder haben sich gerade zusammengefunden und tauschen Handynummern aus.

Sprachpaten am Völklinger Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium 2016: Paten und Patenkinder haben sich gerade zusammengefunden und tauschen Handynummern aus.

Foto: Josef Engel

Vor zehn Jahren startete am Warndt-Gymnasium das städtische Förderprojekt „Aktion Patenschaft“, seinerzeit angestoßen von Sevim Tasci, der ersten Integrationsbeauftragten der Hüttenstadt. Seit Ende 2009 macht das Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium mit, im vorigen Jahr kam die Hermann-Neuberger-Gemeinschaftsschule hinzu. Jetzt informierte sich der Stadtratsausschuss für Kinder, Jugend und Soziales über das Sprachpatenprojekt.

Die Grundidee: Schüler der Klassenstufen zehn, elf und zwölf unterstützen ein Schuljahr lang Fünft-, Sechst- und Siebtklässler, die noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Einmal pro Woche treffen sich die Paare nach dem Unterricht. Sie lesen und besprechen Texte, schreiben kleine Diktate, machen Wortschatzübungen oder schauen sich die Hausaufgaben an. Und zwischendurch plaudern sie auch mal über Gott und die Welt.

„Beide Seiten profitieren“, versicherte Heike Schröter, die die Aktion am Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium koordiniert. Die jüngeren Schüler verbessern ihre Sprachkenntnisse, ihre älteren Kollegen lernen, Verantwortung zu übernehmen. Oft würden richtige Freundschaften entstehen, erklärte die Lehrerin. An ihrer Schule wird das Projekt gut angenommen. Beim Start der letzten Runde mit den neuen Fünftklässlern bildeten sich 21 Paare.

 Sevim Tasci,  damals Integrationsbeauftragte, hatte die  Paten-Idee. 

Sevim Tasci, damals Integrationsbeauftragte, hatte die Paten-Idee. 

Foto: BeckerBredel

Die Lehrer wählen die Schüler aus, die für das freiwillige Angebot in Frage kommen. Sie wissen, bei wem noch Förderbedarf besteht. Beim ersten Kennenlern-Treffen in großer Runde entscheiden dann die jüngeren Schüler, mit welchem älteren Kollegen sie zusammenarbeiten möchten. Schröter dankte den Kommunalpolitkern für die Unterstützung. Als Gegenleistung für ihr Engagement erhalten die jungen Sprachpaten von der Stadt Völklingen eine Aufwandsentschädigung von fünf Euro pro Stunde. 

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