Ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern

Völklingen · Wenn morgen die HSG Völklingen und der HSV Merzig-Hilbringen aufeinandertreffen, wird es ein Stelldichein der Ex-Spieler und Ex-Trainer geben. So waren zum Beispiel Berthold Kreuser und Marcus Simowski für den Gegner tätig.

Viele Emotionen und verbissene Zweikämpfe: So wünschen sich Handball-Fans das Saarderby in der Oberliga am morgigen Samstag in der Merziger Thielspark-Halle, wenn der HSV Merzig-Hilbringen um 19.30 Uhr die HSG Völklingen empfängt. "Die Aufgabe ist schwer. Völklingen ist Siebter, meine Mannschaft Vorletzter", sagt HSV-Trainer Marcus Simowski. Er erklärt aber auch: "Völklingen ist eine Mannschaft, gegen die wir punkten müssen." Und sein Kreisläufer Marcel Rudolph ergänzt: "Im Derby spielen Tabellenstände keine Rolle."

Rudolph wurde 2013 mit der A-Jugend der HSG Völklingen Meister in der Bundesliga-Staffel West und erreichte mit ihr das Halbfinale der deutschen Meisterschaft. Er freut sich auf das Treffen mit dem Völklinger Niklas Louis. Sie feierten gemeinsame Erfolge in Saarlouiser und Völklinger Jugendmannschaften. "Wir sagen uns Hallo. Dann wird gespielt, und meine Mannschaft gewinnt das Ding. Wir brauchen die Punkte dringender als er", sagt er - und lacht.

Auch HSV-Akteur Rouven Louis spielte einst für Völklingen . Und Simowski war dort Trainer. Im Saarderby wird es morgen zudem zum Familien-Rückraum-Duell zwischen HSV-Akteur Christian Jung gegen Völklingens Thomas Jung kommen. "Wir haben in Völklingen große Erfolge gefeiert. Die Spiele gegen den alten Verein sind immer etwas Besonderes", erklärt Simowski mit Blick auf die vergangene Saison. In Völklingen verlor Merzig mit 30:31. Das Rückspiel gewann der HSV mit 30:25. "Wir haben die letzte Schlappe kassiert - und folglich etwas gutzumachen", sagt Völklingens Trainer Berthold Kreuser, der in Merzig bis 2010 auf der Bank saß: "Meine Jungs werden alles für den Sieg tun." In seinen fünf Amtsjahren schaffte er mit dem HSV Merzig-Hilbringen den Aufstieg in die damalige Regionalliga Südwest.

Während Merzig-Hilbringen am vergangenen Spieltag mit 20:29 bei den HF Illtal verlor, gab es für Völklingen einen Erfolg. Dabei hatte die HSG die TSG Friesenheim II wohl zunächst unterschätzt. Denn zur Pause lag sie mit 9:14 zurück. Doch am Ende gab es einen 26:24-Sieg. "Dass sich die Mannschaft nach so einem Rückstand zurückkämpft, ist der absolute Wahnsinn", sagte Torwart Markus Weber: "Solche Spiele zeigen, dass man in dieser Liga nur über Kampf und Siegeswillen gewinnen kann - und dass wir als Einheit aber nur schwer zu schlagen sind."

In ihrem Heimspiel zeigten die Völklinger zwei Gesichter. In der ersten Halbzeit schafften sie es selten vor das gegnerische Tor. Und wenn, dann fehlten Konsequenz und Durchschlagskraft. Nach der Pause spielten sie mutiger. Vor allem Weber mit starken Paraden und die Abwehr um Kapitän Pascal Simon wuchsen über sich hinaus. Völklingen verkürzte auf 14:15 - und schaffte schließlich durch das Tor von Thomas Jung das 17:17 (42. Minute). Die Offensive um Niklas Eberhard, mit acht Treffern erfolgreichster HSG-Werfer, Alexander Saunus und Max Zipfel erhöhte auf 24:20. Nach einem letzten Aufbäumen der Gäste, die auf 24:25 verkürzten, machte Lutz Schneider mit seinem Tor Sekunden vor Schluss den Sack zu. "Wir haben offensiv nicht die Riesen-Quantität, arbeiten aber als Mannschaft zusammen und gewinnen über die Abwehr", erklärt Weber: "Wenn wir hinten so gut stehen wie in der Aufholjagd heute, muss man es gegen uns erst mal schaffen, Tore zu werfen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort