Ein steiniger Weg zum neuen Platz

Völklingen · Jahre dauerte das politische Tauziehen um einen neuen Kunstrasenplatz für die Fußballler SV Röchling. Nun werden alle Jugendmannschaften gemeinsam einlaufen bei der offiziellen Eröffnung am 6. Juli.

Der neue Platz dient vor allem den Jugendmannschaften des SV Röchling. Foto: Jenal

Der neue Platz dient vor allem den Jugendmannschaften des SV Röchling. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Im Rahmen seiner Sportwerbewoche (Sonntag, 29. Juni, bis Sonntag, 6. Juli) feiert der Fußball-Oberligist SV Röchling Völklingen die Einweihung und Inbetriebnahme seines neuen Kunstrasenplatzes hinter dem Stadion. Damit findet die unendliche Geschichte Kunstrasenplatz für die Völklinger Fußballer ein glückliches Ende.

Blicken wir zurück: Das 1968 als Hartplatz gebaute Fußballfeld hinter dem Hermann-Neuberger-Stadion ("Roter Platz") diente dem SV Röchling über 40 Jahre lang als Trainings- und Ausweichplatz, wenn der Naturrasen im Stadion gesperrt war. Und der war öfter gesperrt, weil er ansonsten die Belastungen durch drei Männer- und zwölf Jugendmannschaften nicht schadlos überstanden hätte. Seit 2009 versuchte der Verein deshalb, einen Kunstrasenplatz in Stadionnähe bauen zu lassen.

Konkret wurde es im Frühjahr 2011, als man mit dem SC Ay Yilidz einen Partner fand, der sich an den Kosten beteiligen wollte, wenn er den Platz ebenfalls nutzen durfte. Als Standort war der so genannte Schwarze Platz vor dem Schwimmbad vorgesehen. Die Mitgliederversammlungen beider Vereine stimmten den Plänen zu. Doch ein Neubau am Schwimmbad mit Clubheim scheiterte im Stadtrat. Zum einen war, sagte man, wegen der Schuldenbremse kein Geld da. Zum andern hätte man viele Parkplätze für Badbesucher verloren. Es wurde deshalb neu nachgedacht und verhandelt.

Der Neubau eines Kunstrasenplatzes verschob sich damit immer weiter. So lange wollte und konnte der SC Ay Yildiz nicht warten und ging eine Kooperation mit dem SV Wehrden ein. Im November 2011 beschloss der Stadtrat dann einen Umbau des Roten Platzes und den Neubau eines Funktionsgebäudes an dieser Stelle mit Kiosk, Umkleidekabinen für Spieler und Schiedsrichter, Toiletten, Lagerraum und Sprecherraum. Die Gesamtkosten wurden mit 750 000 Euro beziffert. Der SV Röchling sollte 100 000 Euro an Eigenleistungen erbringen, den Rest sollten Stadt und Sportplanungskommission finanzieren. "Wir haben sogar 125 000 Euro eingesetzt", sagt Klaus Hinze, der 2. Vorsitzende des SV Röchling , stolz. Das wurde durch eine großzügige Spende (80 000 Euro) der Röchling-Familienstiftung und durch den Verkauf von Rasenanteilsscheinen möglich.

In Eigenleistung baute der SV Röchling die Umzäunung des Platzes, verlegte 700 Quadratmeter Verbundsteine, setzte die Barrieren und den Ballfangzaun. "Geholfen haben uns dabei bis zu 20 Vereinsmitglieder um einen harten Kern von sieben Leuten sowie einige Firmen wie Ruland Kallenborn oder Zait, die uns Baumaschinen und Material kostenlos zur Verfügung stellten. Ohne das alles wäre es gar nicht möglich gewesen, den geforderten Eigenanteil zu erfüllen", so Hinze. Baubeginn war am 10. April 2012, im Februar 2013 war alles fertig. Im Sommer 2013 konnten die Jugendmannschaften und die Kreisligamannschaft mit dem Trainings- und Spielbetrieb beginnen.

Jetzt wird noch die offizielle Einweihung nachgeholt: Am Sonntag, 6. Juli, 12 Uhr, erfolgt zunächst ein geschlossener Einmarsch aller Jugendmannschaften. Danach führt Diakon Rainer Mayer die Einsegnung durch.

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