Kolumne So kann’s gehen Ein Fön im Armaturenbrett

Wenn die Klimaanlage nur noch röchelt, gefriert einem leicht das Blut – beim Gedanken an die drohende saftige Rechnung.

Kolumne So kann’s gehen: Ein Fön im Armaturenbrett
Foto: SZ/Roby Lorenz

Ich will positiv denken, bin ich doch überzeugt, dass gute Gedanken die besten Ergebnisse zeitigen. Nur wenn dem Auto ungewöhnliche Geräusche entweichen, verfliegt dieser Glaube schnell wie ein Vorsatz nach Silvester und macht Gedanken an – mindestens – vierstellige Rechnungen. Jetzt ist es wieder soweit. Nun, da die Klimaanlage Wochen nach dem Wartungstermin allenfalls fönwarm röchelt, aber nicht mehr pustet, muss was Großes kaputt sein. Der Laien-Blick ins Internet bringt jedenfalls keine Zuversicht. Schnell verharrt das Auge auf Defekten, die nur in der Tausender-Zone zu beheben sind. Oder gar nicht, wie Zusätze à la „Reparatur zwecklos“ oder „Neuteil nötig“ verheißen. Sollte das wirklich so schlimm sein? Ausgerechnet nun, da der Sommer sich warmläuft und uns eine Fahrt ins Sauerland bevorsteht. Eine Exkursion mit Staugarantie und vertrackten Umleitungen durch ausgedehnte Hügellandschaften, für die andere Bundesländer schon zu klein wären. Sieben Stunden für mindestens 360 Kilometer sind da ohne Weiteres zu erwarten. Eine Tortur, sollte die kühlende Brise aus dem Armaturenbrett fehlen. Die Meinige lauscht meinen düsteren Ahnungen von Defekten, die nur noch eine Handvoll Mechaniker auf dieser Welt zum Preis eines Neuwagens beheben kann, und rät zur Gelassenheit. Immerhin habe sich ja bisher keine meiner Ahnungen bewahrheitet. Und sollte doch was dran sein, wird mir zumindest einen Moment lang ganz ohne Klimaanlage das Blut gefrieren. Bei der Lektüre der Rechnung.

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