Ein einladendes Freizeit-Quartier

Völklingen · Hier kann man in aller Ruhe Grün genießen, flott radeln oder sportlich skaten, man kann im Freibad planschen oder im Stadion beim Fußball zugucken: Zum Abschluss unserer SZ-Serie haben wir uns im reizvoll gestalteten Völklinger Köllerbachtal umgesehen.

. Ein außergewöhnlich geschmackvoll bepflanzter und gepflegter Verkehrskreisel in Völklingen ist der am Zusammenfluss von Stadion-, Lortzing- und Moselstraße - man darf das "typisch" nennen, er führt ja auch in das Freizeit-Quartier am Köllerbach, das die Menschen besonders gern aufsuchen.

Einen Steinwurf voneinander entfernt liegen Hermann-Neuberger-Halle, Fußballstadion und Freibad. Das Bad nimmt bis zu 3000 Badegäste gleichzeitig auf und war kürzlich wegen drohender Überfüllung wieder in den Schlagzeilen. Damit die Menschenschlange vor der Kasse nicht in der prallen Sonne warten muss, hat das Personal einen Schatten spendenden Pavillon aufgeschlagen - was für ein Service! "Schönes Bad, warmes Wasser , nette Leute", beantwortet die Kassiererin spontan die Frage nach den größten Vorzügen des Freibades Völklingen - "und nette Security und gutes Essen", fügt Sicherheitsmann Piotr Taylor hinzu. Die Gäste lobten oft, dass man sich hier sicher aufhalten könne, sagt er.

Wer nicht mehr reinkommt, kann das Treiben übrigens auch von außen beobachten. Am Zaun unterhalb des Naturfreundehauses lässt sich ein großer Teil von Liegewiesen und Becken einsehen. Vorsicht vor schnellen Mountainbikern! Hier geht ein gern benutzer Weg vorbei. Wie eine Tafel am Naturfreundehaus erläutert, führt von hier (beziehungsweise schon ab Ludweiler) auch ein so genannter "Natura Trail" über Saarbrücken, Homburg, Pirmasens und Kandel bis nach Karlsruhe.

Schon der Parkplatz des Völklinger Bades ist eine Klasse für sich, denn er ist mit Bäumen aufgelockert, so dass nicht alle Fahrzeuge ständig der Sonne ausgesetzt sind. Das Auge profitiert natürlich auch. Zur Bändigung des wildesten Parkchaos helfen hier mächtige Natursteinbrocken, und einen nicht mehr zur Führung von Strom- oder Telefonleitungen gebrauchten alten Betonpfeiler hat man wie einen Monolithen stehen lassen. Er darf, sozusagen im Ruhestand, immerhin noch einen Mülleimer und ein Halteverbotsschild hochhalten.

Schon die Spuren auf den Wiesen künden vom regen Zuspruch, den das parkartige Areal am Köllerbach genießt. Manche Stellen brauchen nicht mehr gemäht zu werden, weil die Besucher das Grün mit ihren Füßen kurz halten. Seit der Bach vor zwei Jahren aus seiner ehemaligen Begradigung befreit und renaturiert wurde, zieht er auch Menschen an, die früher achtlos vorbeigingen. Die Windungen und den Bewuchs, die Tritt- und Sitzsteine, die man ihm zurückgab, wirken authentisch natürlich. Und wenn sich hier, wie in diesen Tagen, Libellen, Wildbienen und allerlei Vögel aufhalten, dann kann dieser Ort nicht ganz verkehrt sein.

In Völklingen ist auch etwas gelungen, wan man andernorts vergeblich anstrebt: Die junge Skater-Szene, der hier eine hochwertige und solide Sportanlage spendiert wurde, und das bürgerliche Publikum, das Ruhe sucht, verweilen in guter Eintracht.

Wenn kein Skater da ist, freuen sich Kinder aus der Nachbarschaft wie Kerim Idris Toy, 4, und seine Schwester Nisa, 6, denn etliche Bauten sind auch mit dem Rad befahrbar. Und die riesige Schaukel ist sowieso das Größte. "Die Kinder wollen eigentlich immer hierhin", berichtet Vater Fati Toy.

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