Durchgangsverkehr quält Anlieger in Hohlstraße

Ludweiler · Wegen der Kanalbaustelle in der Werbelner Straße fließt derzeit der Durchgangsverkehr samt schwerer Lastwagen durch die Hohlstraße. Anlieger klagen über Raser, andere über ständige Tempo-Kontrollen.

Ein Interessenkonflikt ist um die Hohlstraße in Ludweiler entbrannt. Die Straße dient als Umfahrung der Kanalbaustelle in der Werbelner Straße und hat so einiges mehr an Verkehr zu verkraften als gewöhnlichlich. Autofahrer - wie beispielsweise SZ-Leser Kurt Arens - fühlen sich wegen vieler Geschwindigkeitsmessungen gegängelt.

Anwohner hingegen, allen voran SZ-Leser Volker Schnur, beklagen sich, es werde zu viel gerast. Schnur argumentiert. "Die Besonderheiten der Hohlstraße sind folgende: Anliegerverkehr und Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer." Diese Vorgaben würden in großem Stil missachtet. Die Hohlstraße sei eine Zufahrtsstraße zu der Gemeinschaftsschule, demnach ein Schulweg für die Schüler; die Geschwindigkeitsbegrenzung sei also völlig gerechtfertigt. Schnur erläutert weiter: "Zur Zeit ist die Anliegerregelung wegen der Baustelle in der Werbelner Straße aufgehoben, nicht jedoch die Geschwindigkeitsbegrenzung."

Eine Baustelle, die auch noch die Brummis auf den Plan ruft, die sich schwer beladen die steile Straße hinauf quälen. Oder bergab notgedrungen und weithin hörbar mit der Motorbremse am zu schnellen Rollen gehindert werden müssen. Denn wer die schweren Laster fährt, der weiß: Deren Bremsen sind druckluftbetrieben. Und wer sich bei längerer Bergabfahrt alleine auf die Betriebsbremse verlässt, bleibt bald komplett stehen, weil die Druckluft in den Behältern aufgebraucht ist, der Kompressor nicht mehr nachkommt, Druckluft zu erzeugen - und die Bremsanlage dann zumacht. Seit Ludweiler seine Kanalbaustelle hat, hat die Anzahl der Lastwagen in der Hohlstraße deutlich zugenommen.

Zurück zu den Geschwindigkeitskontrollen in diesem Bereich. Sie sind nach Schnurs Meinung schon deshalb, weil der Bereich Teil des Schulweges ist, keine Abzocke, sondern eine dringende Notwendigkeit. Damit bezieht er sich auf einen Leserbrief, den Kurt Arens an die SZ geschickt hatte. Er sprach darin von einer "Langsambaustelle".

Schnur meint: "Dadurch werden die Bewohner der Hohlstraße besonders belastet, Raser verschärfen diese Probleme noch." Unter den Rasern habe er auch viele Ludweiler Bürger ausgemacht. Der verärgerte Anwohner wünscht sich außerdem: "Nach Beendigung der Bauarbeiten in der Werbelner Straße und der Wiederherstellung der alten Regelung in der Hohlstraße könnte ein fest installiertes Geschwindigkeitskontrollsystem das Tempo überwachen."

Das städtische Ordnungsamt nennt Zahlen zur Hohlstraße. Demnach wurden zwischen Anfang Mai und Anfang November bei elf Geschwindigkeitsmessungen 196 Tempo-Verstöße gemessen und geahndet. Ein Ergebnis, das Stadtpressesprecher Uwe Grieger so kommentiert: "Das ist im Übrigen keine übergroße Verstoß-Zahl."

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