Kirche in Völklingen-Wehrden soll ein weltliches Gebäude werden
Laut aktuellem Pfarrbrief gibt es in St. Hedwig noch zwei Wortgottesdienste pro Monat, zudem Gottesdienste zu besonderen Anlässen, wie jetzt am Samstag, 30. September, 17.30 Uhr, zum Erntedank und am Samstag, 14. Oktober, 15.30 Uhr, anlässlich des Patroziniums der Heiligen Hedwig. Der nächste Wortgottesdienst ist dann am Dienstag, 17. Oktober, 14.30 Uhr mit anschließendem Kaffee in der Altenbegegnung. Die Kirche St. Hedwig, erläuterte der Geistliche, sei im Dezember 1965 nach 17-monatiger Bauzeit eingeweiht worden. Mittlerweile ist das Gebäude in die Jahre gekommen: Die Heizung und die Elektrik sind marode, die Fenster undicht. Die Sanierung könnte die Pfarrei Heilig Kreuz im Warndt finanziell nicht stemmen. Und vom Bistum ist nur bedingt Unterstützung zu erwarten. Aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen hat Trier seine Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen gekürzt. Deshalb haben Verwaltungsrat und Pfarrgemeinderat offiziell die Profanierung der Kirche – also die Umwandlung in ein weltliches Gebäude – beantragt. „Das Verfahren läuft“, sagte Patrik Altmeyer. Sobald das Bistum den Antrag bewilligt, kann die Kirche anders genutzt werden.
St. Hedwig ist kein Einzelfall, immer wieder wird diskutiert, wie aufgegebene Gotteshäuser vor dem Verfall bewahrt werden können. Die Ideen sind vielfältig: Sie können etwa zu Museen, Konzerthallen oder Kletterparks umgebaut werden. Oder man richtet dort Seniorenwohnungen ein. Voraussetzung ist allerdings, dass sich ein Investor findet, und sicher ist nicht jede Idee an jedem Ort sinnvoll zu realisieren.
Zwei weitere Kirchen in Großrosseln sollen profanisiert werden
Nach einem Käufer für St. Hedwig will man erst suchen, wenn die Profanierung unter Dach und Fach ist. Denn erst dann wäre eine schnelle Übergabe an einen Investor möglich. Aktuell, so Altmeyer, gebe es keinen Interessenten. „Kann die Kirche auch von anderen Glaubensgemeinschaften genutzt werden?“, fragte Ortsvorsteher Stephan Tautz (Wir Bürger Völklingen). Der Pfarrer verwies auf die Vorgabe der Deutschen Bischofskonferenz. Wenn überhaupt, werde eine religiöse Nutzung nur anderen christlichen Religionen erlaubt. Dass die Kirche eine Moschee wird, ist somit ausgeschlossen. Es gab auch keine entsprechende Anfrage von irgendeiner Seite.
St. Hedwig ist nicht die einzige Kirche der Pfarrei, die aufgegeben werden soll. Auch für die katholischen Gotteshäuser in Naßweiler und Emmersweiler wurde die Profanierung beantragt. Die Filialkirche St. Johannes der Täufer der Pfarrei Heilig Kreuz im Warndt in Naßweiler war zuletzt, laut Internetseite der Pfarrei, 1992 umfangreicher restauriert worden. Die Kirche St. Barbara Emmersweiler ist, wie St. Hedwig, vergleichsweise jung und mit frei stehendem Beton-Glockenturm: Die ursprüngliche, 1733 gebaute Kirche war 1960 wegen Baufälligkeit geschlossen worden, der Neubau erfolgte 1965 bis 1967. Die zweite katholische Kirche in Wehrden, St. Josef, ist nicht von den angestrebten Profanierungen betroffen und soll erhalten bleiben.