Drei essbare Städte suchen den Austausch

Völklingen · Kann grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Zukunft des Völklinger „Bürgergartens“ sichern? Karl-Heinz Schäffner, Direktor der Volkshochschule Völklingen, berichtet von einem Treffen mit Machern ähnlicher Grün-Projekte in anderen Städten.

 Sommer 2014: Sabine Lieser, Angelika Klein, Aslan Gukür (halb verdeckt) und Christof Löwe (von links) pflanzen Kräuter und Gemüse in Völklinger Innenstadt-Hochbeeten. Archivfoto: Jenal

Sommer 2014: Sabine Lieser, Angelika Klein, Aslan Gukür (halb verdeckt) und Christof Löwe (von links) pflanzen Kräuter und Gemüse in Völklinger Innenstadt-Hochbeeten. Archivfoto: Jenal

"Essbare Stadt Andernach " - "Bürgergarten Völklingen " - "Jardin Familial in Sarreguemines": Jedes dieser Projekte für sich steht für einen zukunftsträchtigen Ansatz, damit die Städte lebenswerter werden, ökologisch wie auch sozial. Im Saarland trafen sich nun Vertreter des Jobcenters Mayen-Koblenz, des Sozialamts Sarreguemines, des Zentrums für Bildung und Beruf Saar (ZBB) und des Jobcenters im Regionalverband Saarbrücken, um über ihre Projekt-Erfahrungen zu berichten und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.

Zunächst wurde der "Bürgergarten" in Völklingen vorgestellt. Im ehemaligen Ökogarten der Volkshochschule (VHS) Völklingen führt Arbeit im Garten langzeitarbeitslose Menschen an eine arbeitsmarktnahe Tagesstruktur heran. Der Garten, in Fürstenhausen gelegen, dient auch den Kindergärten der Umgebung als Lernort. Obst und Gemüse kommen Bürgern der Region zugute. Zudem haben die Projekt-Teilnehmer begonnen, den Garten in die Stadt hineinzutragen: Sie haben in einer Fußgängerzone Hochbeete angelegt, aus denen Bürger Gemüse ernten und verwerten dürfen. Das Zentrum für Bildung und Beruf Saar (ZBB) kümmert sich um die fachliche und sozialpädagogische Betreuung der derzeit 15 Teilnehmer (die SZ berichtete mehrfach).

Großes Vorbild ist Andernach . "Pflücken erlaubt" statt "Betreten verboten" heißt es dort. Die Stadtverwaltung lässt überall Gemüse , Obst und Kräuter anbauen - und jeder darf sich bedienen. Dazu gibt es ein umfangreiches berufsqualifizierendes Angebot für Langzeitarbeitslose. Sarreguemines hat in seinem Konzept der "Ville Fleurie" ebenfalls Arbeitsmarkt-Maßnahmen und Grünprojekte verknüpft.

Und wie könnte Kooperation aussehen? Eine erste Möglichkeit sehen die Gesprächsteilnehmer aus Andernach , Sarreguemines und Völklingen darin, für die neue Interreg-Förderperiode der Europäischen Union ab 2015 einen gemeinsamen Antrag auf Förderung zu stellen.

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HintergrundDer "Bürgergarten" in Völklingen ist nur bis zum Jahresende finanziell abgesichert. Das Bundesprogramm zur "Bürgerarbeit", aus dem das Projekt gefördert wird, läuft Ende Dezember 2014 aus. Eine Nachfolge-Finanzierung ist bis jetzt noch nicht in Sicht. dd

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