Täter noch nicht gefasst Diebstahl aus Schließfächern blieb unentdeckt

Völklingen · Mehr Schließfächer als vermutet haben Diebe am 23. Dezember bei der Sparkasse in Völklingen geplündert. Offenbar sollte der Diebstahl erst später auffallen, denn ein Teil der Fächer wurde wieder geschlossen. Allerdings wurden die Diebe gestört.

 Einen Tag vor Weihnachten riegelte ein Sondereinsatzkommando der Polizei das Umfeld der Sparkassenfiliale in Völklingen ab. Zwei Männer hatten dort mehrere Schließfächer geplündert, was aber nicht bei allen betroffenen Schließfächern gleich bemerkt wurde. 

Einen Tag vor Weihnachten riegelte ein Sondereinsatzkommando der Polizei das Umfeld der Sparkassenfiliale in Völklingen ab. Zwei Männer hatten dort mehrere Schließfächer geplündert, was aber nicht bei allen betroffenen Schließfächern gleich bemerkt wurde. 

Foto: BeckerBredel

Der Schaden ist offenbar deutlich höher als zunächst angenommen: Zwei noch unbekannte Täter waren am 23. Dezember in den Schließfach-Raum der Völklinger Filiale der Sparkasse Saarbrücken eingebrochen. Dass die Täter Schließfächer aufgebrochen hatten, war damals auch schnell bekannt geworden, doch sie hatten sich aus mehr Fächern bedient, als zunächst vermutet: „Es gibt weitere Geschädigte“, hieß es bei der Pressestelle der Polizei, denn durch die Art und Weise, wie die Diebe die Fächer öffneten und offenbar auch wieder schlossen, blieb ein Teil der Taten teils über Tage unbemerkt.

Auch Sparkassen-Pressesprecher Dirk Dumont bestätigt, dass unmittelbar nach dem Einbruch zunächst der Eindruck entstanden sei, noch relativ glimpflich davongekommen zu sein. Wie genau die Diebe vorgegangen waren, das kann die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht öffentlich machen. Aus dem selben Grund hält sich auch die Sparkasse bedeckt.

Ein Schließfach-Inhaber schilderte gegenüber der Saarbrücker Zeitung: „Von der Bank hieß es zunächst, wir seien nicht betroffen“, daher habe man auch weiter nichts unternommen. Erst gut zwei Wochen später habe dann ein Familienmitglied das Schließfach öffnen wollen, doch das sei auch mit Hilfe eines Bankmitarbeiters nicht gelungen, so dass ein Handwerker zur Hilfe gerufen werden musste. Der habe die Fachtür aufbekommen, und erst da sei aufgefallen, dass das Schloss beschädigt und der Inhalt des Faches gestohlen war. Später habe er dann erfahren, dass insgesamt 13 Schließfächer betroffen seien, bei sechs Stück der Diebstahl des Inhaltes aber erst nachträglich entdeckt worden sei.

Allein aus dem Schließfach eines Bekannten und seinem eigenen seien Werte von zusammen über 180 000 Euro gestohlen worden. Der Nachweis darüber liegt allerdings beim Kunden, denn die Sparkassenmitarbeiter wissen in der Regel nicht, was sich in den „Kundenschrankfächern“ befindet, so Dirk Dumont, der ergänzt: „Alle Schließfächer waren, abhängig von der Schrankfachgröße, in einem niedrigen fünfstelligen Bereich versichert.“ Würden höhere Werte verwahrt, dann könnten diese mit einer separaten Versicherung abgesichert werden.

Aus den Geschäftsbedingungen der Sparkasse lässt sich zudem schließen: Ist der Inhalt eines Faches nur mit der Summe X abgesichert, dann besteht für jeden über diese Summe hinaus gehenden Inhalt eben kein Versicherungsschutz. Das will der betroffene Kunde in diesem Fall nicht hinnehmen, weil seiner Ansicht nach die Sparkasse nicht für eine ausreichende Sicherung gesorgt habe. Für ihn stellt es eine Ungereimtheit dar, dass die Täter ohne Gewaltanwendung in den Schließfach-Raum gelangen konnten. Auch bemängelt er, dass die Polizei die Betroffenen unzureichend informiere. Dazu hieß es seitens der Polizei, dass man den Wunsch nach Information der Betroffenen zwar verstehe, aber wegen der laufenden Ermittlungen zwangsläufig zurückhaltend sein müsse. Die Ermittlungen seien jedenfalls – auch ohne das Wissen um die weiteren geplünderten Schließfächer – unmittelbar nach der Tat angelaufen, und sie laufen auch weiter, eine heiße Spur gebe es aktuell jedoch nicht.

Die Schließfächer befinden sich im Keller des Hauses in der Bismarckstraße, die Sparkasse selbst war zur Zeit der Diebstähle zwar wegen eines Umbaus geschlossen, die Schließfächer waren jedoch zugänglich geblieben. Die beiden Täter waren offenbar von einer Bankmitarbeiterin und einer Kundin in dem Kellerraum überrascht worden. Die beiden Frauen mussten sich auf den Boden legen, die Täter machten sich aus dem Staub. Möglicherweise verhinderte diese „Überraschung“, dass die Täter alle Schließfächer wieder schlossen und die komplette Tat erst nach Weihnachten entdeckt worden wäre. So jedoch hatte es direkt einen großangelegten Einsatz eines Sondereinsatzkommandos (SEK) der Polizei gegeben. Das SEK umstellte das Gebäude und durchsuchte es, die Täter blieben jedoch verschwunden.

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