Musiktalent aus dem Saarland Hilary Hahn ist ihr großes Vorbild

Völklingen · In loser Folge stellen wir Sieger des Landeswettbewerbes „Jugend musiziert“ aus dem Regionalverband Saarbrücken vor. Heute: Marie Joselle Hendel, eine zwölfjährige Virtuosin an Violine und Hula-Hoop-Reifen.

 Auf der Bühne und beim Üben fokussiert sich Marie Joselle Hendel ganz auf ihre Musik.

Auf der Bühne und beim Üben fokussiert sich Marie Joselle Hendel ganz auf ihre Musik.

Foto: Iris Maria Maurer

Sie ist ein Wirbelwind, hellwach und voller Leidenschaft für ihre Musik. Hilary Hahn ist ihr Vorbild. Die US-amerikanische Violinistin, die Marie Joselle während eines Konzertes in Neunkirchen kennen lernen durfte, begeistert sie restlos. Ihr eifert sie auch nach, wenn es zuhause zu akrobatischen Höchstleistungen kommt, indem sie mit den Hüften den Hula-Hoop-Reifen schwingt und dazu noch sehr passabel Geige spielt.

Aber ihr ganz großes Vorbild ist ihr Großvater Georg-Friedrich Hendel, den sie nie kennenlernte, weil er lange vor ihrer Geburt starb. „Großvater war lange Jahre Konzertmeister im Saarländischen Kammerorchester“, erzählt Marie Joselle. Genau das kann sich die Zwölfjährige für ihr berufliches Leben auch vorstellen: Berufsmusikerin sein, im besten Falle berühmt, wie Hilary Hahn. Ihre Geigenlehrerin Christa Schmitt-Rinck sage immer, es seien 98 Prozent Arbeit und nur zwei Prozent Talent, um es an die Spitze zu schaffen. Aber genau dafür übt Marie Joselle täglich zwei bis drei Stunden mit ihrem Instrument.

Viele Male hat sie erste Plätze bei Regional- und Landeswettbewerben von „Jugend musiziert“ belegt. Immer mit der Höchstpunktzahl. Sogar beim Bundeswettbewerb im vergangenen Jahr in Lübeck hat sie zusammen mit Jakob Udelhoven am Klavier den ersten Preis abgeräumt. Das will sie in diesem Jahr im Mai beim Bundeswettbewerb in Halle auch als Solo-Künstlerin schaffen. Die Stücke sind die selben, wie beim Landeswettbewerb: Improviso in D-Moll von Nino Rota, die Sonate Nummer zwei von Ysaye und der erste Satz der Symphonie Espagnole von Lalo.

Wenn sie dann noch am 9. Mai beim Konzert mit dem „Orchestre Symphonique SaarLorraine“ in Sankt Avold nicht nur wie gewohnt die erste Geige spielt, sondern auch noch ein Solo vortragen darf, ist Marie Joselle in ihrem Element. Klar hat die gymnasiale Achtklässlerin an der Saarbrücker Marienschule auch Lampenfieber. Gerade, wenn sie so im Mittelpunkt steht. Aber dann fokussiert sie sich auf ihre Musik, wird eine Einheit mit ihrer Violine und blüht richtig auf. Wenn der Applaus ihr Können bestätigt, ist sie ganz mit sich zufrieden und glücklich.

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