Die Zahl der Bedürftigen wächst und wächst

Völklingen · So viele Geschenktüten waren es noch nie. Am Donnerstag haben Völklinger Ehrenamtliche vielerlei Dinge eingepackt, die sie zu Weihnachten an Menschen mit knappem Budget weitergeben wollen.

 Beim Tütenpacken für die Heiligabendaktion, von links: Rosemarie Gothier, Klaus Gothier, Irene Renno, Rosemarie Otto, Irmgard Hessedenz, Gabi Treske, Doris Maas,Thorsten Müller und Manfred Stutz. Foto: Thomas Seeber

Beim Tütenpacken für die Heiligabendaktion, von links: Rosemarie Gothier, Klaus Gothier, Irene Renno, Rosemarie Otto, Irmgard Hessedenz, Gabi Treske, Doris Maas,Thorsten Müller und Manfred Stutz. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Mit viel Routine geht das Helferteam um Rosemarie und Nikolaus Gothier zu Werke, wenn es wie alle Jahre wieder Lebensmittel in Geschenktüten einpackt. Mit denen sollen bei der Heiligabend-Aktion Bethlehem der katholischen Seelsorgemeinschaft St. Eligius Völklingen Bedürftige bedacht werden.

Da schleppen Irene Renno und Irmgard Hessedenz unermüdlich die Waren an den Packtisch, die Gabi Maas, Gabi, Treske, Andre Strak und Thorsten Müller wenig später in die Stofftaschen packen. Die Zahl der Taschen wird jährlich größer. "250 Erwachsenen-Tüten sind es geworden, jetzt packen wir etwa 300 Tüten für Kinder", hat Gothier flink ermittelt. Und sie meint bestürzt: "Eine sehr große Zahl, wenn man bedenkt, dass wir mal mit rund 100 Tüten angefangen haben."

Einfache Mahlzeiten, Nudeln, Reis, Brotaufstriche - Dinge, die die bevorstehenden Feiertage ein bisschen leichter machen - befinden sich jetzt in den Erwachsenen-Tüten. In die Kindertüten kommen Süßigkeiten. Zutaten, die das Ehepaar Gothier schon seit Wochen in vielen Geschäften der Region besorgt hat.

Bei dieser neunten Auflage der Heiligabendaktion packt das Team um Rosemarie und Nikolaus Gothier zum dritten Mal im großen Saal des Gemeindehauses statt unten in der Emmaus-Stube. "Es passt hier einfach besser, das hat sich schon bei der Anlieferung der Waren gezeigt", sagt Gothier, die nach draußen auf die Rollstuhlrampe zeigt.

Am Freitag werden viele Tüten von St. Eligius nach St. Michael gebracht, wo am Samstag die Heiligabendaktion stattfindet. Dort erwartet Diakon Bernhard Petry dann zwei Dutzend Helfer und ein buntes Völkchen Bedürftiger. Dass die Kapazitätsgrenze des Gemeindesaals dabei beachtet wird, hat er gesteuert; die zulässige Personen-Zahl im Saal darf keinesfalls überschritten werden.

Weil die Zahl der Hilfsbedürftigen in Völklingen aber immer größer wird, sieht er sich gefordert, schon am Freitagnachmittag Tüten auszugeben: "Wir hoffen auf einigermaßen gutes Wetter, damit wir das im Pfarrgarten machen können." Um 14 Uhr soll es losgehen. Geplant ist, ein paar gemeinsame Lieder zu singen und Kerzen anzuzünden: "Denn wir wollen gemeinsam ein Zeichen für Berlin setzen." Ein solches soll es auch am Samstagabend im Pfarrheim St. Michael geben.

Eigentlich werden das ganze Jahr über Gaben gebraucht, Petry freut sich daher, dass es Spender und Sponsoren gibt. Das Hilfs-Netzwerk steht, das Zentrum sind das Pfarrhaus und die Emmaus-Stube St. Eligius. Petry sagt: "Das ganze Jahr praktizieren wir die offene Pfarrhaustür, helfen mit Lebensmitteln, Kleidern und Rat." Was ihn sorgt: "Der Kreis der Hilfsbedürftigen wird immer größer, betroffen sind alle Altersschichten." Und das bedeute auch, dass er selbst und sein ehrenamtliches Team allmählich an ihre zeitlichen Grenzen stoßen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort