Die Tiere des Waldes hautnah erleben

Völklingen. "Mama, Mama, darf ich die Rehe füttern?" Aufgeregt läuft die sechsjährige Jacqueline Frisch zum Wildgehege der Tiere im Völklinger Wildpark. In der rechten Hand eine Tüte mit hart gewordenem Brot. Der Wildpark Völklingen ist gerade in den Ferien ein Anlaufpunkt für viele Familien. Aber auch an sonnigen Sonn- und Feiertagen kommt es zu regelrechten Besucherströmen

Völklingen. "Mama, Mama, darf ich die Rehe füttern?" Aufgeregt läuft die sechsjährige Jacqueline Frisch zum Wildgehege der Tiere im Völklinger Wildpark. In der rechten Hand eine Tüte mit hart gewordenem Brot. Der Wildpark Völklingen ist gerade in den Ferien ein Anlaufpunkt für viele Familien. Aber auch an sonnigen Sonn- und Feiertagen kommt es zu regelrechten Besucherströmen. Auch junge Erwachsene wie der 18-jährige Roman Sander kommen gerne hierher. "Zum Joggen eignet sich das Waldgebiet, das mehr als elf Hektar groß ist, wirklich prima", erklärt der Oberstufenschüler. Manchmal hat er getrocknetes Brot für die Tiere dabei. "Wenn ich zum Laufen hier bin, füttere ich auch gerne mal die Tiere. Ist doch besser, als das Brot wegzuwerfen", erklärt er. Das Füttern der Tiere seitens der Besucher ist nur in einigen Wildparks in Deutschland erlaubt. "Bei uns wird es deshalb geduldet, weil gerade Kinder dadurch die Möglichkeit bekommen, eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen, und gerade darum geht es uns", erklärt der erfahrene Leiter des Völklinger Forstamtes, Walter Engelberth (Foto: eng). "Die Besucher - insbesondere die Kinder - sollen mit den Tieren aus freier Wildbahn vertraut werden." Ein paar "Futterregeln", auf die die Besucher achten sollten, gibt es aber dennoch. Es sollten grundsätzlich nur Nahrungsmittel an die Tiere verfüttert werden, die diese auch bei ihren Streifzügen in der freien Wildbahn finden. Dazu gehören zum Beispiel reife Äpfel, Kartoffeln, Tomaten, Möhren, Eicheln und Kastanien, ebenso der Verschnitt von frischem Gemüse oder Salat. Getrocknetes Brot ist auch sehr gut geeignet. Absolut tabu sind unreife Früchte, da diese zu Koliken bei den Tieren führen können. "In der Vergangenheit sind sogar auch schon Fälle aufgetreten, in denen sich die Tiere an knüppelharten Äpfeln verschluckt hatten und verendeten", berichtete Engelberth. Auch unreife Tomaten und Kartoffeln sowie Zwiebeln, Lauchgemüse und Knoblauch sind gefährlich. Fleisch- und Wurstwaren dürfen ebenfalls nicht an die Tiere verfüttert werden. "Die Tiere sind keine Müllschlucker auf vier Beinen. Das sollte man sich beim Füttern immer vor Augen halten", erklärte Engelberth. Insgesamt drei verschiedene Wildarten gibt es im Wildpark Völklingen: Rot-, Dam- und Sikawild. Diese werden im Volksmund immer wieder als "Rehe" bezeichnet, obwohl sie nur entfernt mit dem viel kleineren Rehwild verwandt sind. Ein gut ausgebautes Wegenetz macht den Wildpark auch für Personen mit Behinderung und Eltern mit Kinderwagen zu einem beliebten Ausflugsziel. Zusätzlich stehen den Spaziergängern Fußpfade zur Verfügung, die unmittelbar am Gatterzaun entlang führen und damit den Erlebniswert in Bezug auf die "Tuchfühlung mit den Tieren" steigern. Falls es regnet, können die Besucher Schutz in Schutzhütten suchen und dort entspannt warten, bis das schlechte Wetter vorbei ist.

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