CDU-Oberbürgermeisterkandidat Kevin Frank im SZ-Gespräch Die Liebe zog ihn nach Völklingen

Völklingen · Die Völklinger CDU hat für die Oberbürgermeisterwahl am 24. September den 39-jährigen Kevin Frank auf den Schild gehoben.

 Kevin Frank (Zweiter von links), Oberbürgermeisterkandidat der Völklinger CDU, beim Gespräch in der SZ-Redaktion. Begleitet wurde er vom Stadtrats-Fraktionschef Stefan Rabel (links) und der Völklinger Parteichefin Gisela Rink. Rechts SZ-Redakteur Bernhard Geber.

Kevin Frank (Zweiter von links), Oberbürgermeisterkandidat der Völklinger CDU, beim Gespräch in der SZ-Redaktion. Begleitet wurde er vom Stadtrats-Fraktionschef Stefan Rabel (links) und der Völklinger Parteichefin Gisela Rink. Rechts SZ-Redakteur Bernhard Geber.

Foto: BeckerBredel

„Kennen Sie Kevin?“, fragten wir vor einigen Wochen unsere Leser in einer SZ-Kolumne. Mit zunehmendem Wahlkampf werden sie ihn sicher besser kennen lernen.  Kevin Frank (39), CDU-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Völklingen, stellte sich nun einem SZ-Redaktionsgespräch mit teilweise sehr persönlichen Fragen. Zum Beispiel der, wie der gebürtige Weimarer und spätere Bad Hersfelder zu einer Frau aus Lauterbach und einem Häuschen auf der Röchlinghöhe kam.

Schlüssel zu allem ist eine gemeinsame Zeit bei der Bundeswehr. Zwölf Jahre hat Frank dort verbracht. Eigentlich wollte er dort einen Tornado fliegen. Dies verhinderte eine Rot-Grün-Schwäche. Frank – „ich wollte damals wirklich keinen Beruf im Büro“, sagt er lachend – ging zu den Pionieren, stieg dort zum Hauptmann auf. Und war in dieser Funktion für den Aufbau und Betrieb großer Zeltlager bei Auslands­einsätzen auf dem Balkan und in Afghanistan zuständig. 2008 wurde er zum Landeskommando Saarland in Saarlouis versetzt. Dorthin hatte es auch seine Frau, die Marinesoldatin war, verschlagen. Sie lernten sich kennen und lieben, heirateten am Freitag, dem 13. November 2009, im Mondschein im Völklinger Alten Rathaus. Beide wurden sesshaft in einem Siedlerhäuschen, Baujahr 1938, auf der Röchlinghöhe

Dort leben beide heute zusammen mit zwei Katzen.  Und sind noch lange nicht mit Renovieren fertig. Da kommt ihnen die Pionier-Erfahrung zu Gute. Wobei auch die Frau keinen Handgriff scheut. Parteichefin Gisela Rink berichtet schmunzelnd, wie Rebecca Frank sich auf eine hohe Leiter wagte, um eine Parteifahne aufzuhängen, während die Männer lieber am Boden blieben: völlige Schwindelfreiheit, die sich schon auf dem Segel-Schulschiff Gorch Fock bewährt hatte.

Nach Ende der Bundeswehrzeit arbeitet Rebecca Frank nun als Versicherungsangestellte. Ihr Mann hatte schon während seiner Bundeswehrzeit die Chance genutzt, Verwaltungswissenschaft zu studieren.  Nachdem er als Bewerber bei der Landeshauptstadt Saarbrücken angenommen wurde, sattelte er noch eine (praxisorientierte) Ausbildung als Verwaltungsbeamter im gehobenen Dienst drauf. Derzeit ist   er in Saarbrücken im Beteiligungsmanagement tätig – einer Schnittstelle, die Beziehungen und Aktivitäten zwischen der Stadt und ihren Gesellschaften wie den Kliniken, den Stadtwerken und der Saarmesse     koordiniert.    Frank, begeisterter Motorsport-Anhänger,  fährt noch gerne in seiner Freizeit privat Motorrad, beschränkt sich aber gemeinsam mit Frau Rebbeca mittlerweile aufs Zuschauen.

Zeit für Hobbys hat er ansonsten kaum noch. Seit 2014 sitzt Frank im Stadtrat, amtiert dort als enger Freund und Vertrauter des Vorsitzenden Stefan Rabel und auch als Pressesprecher seiner Fraktion. Und nun hat er auch noch den Dauerlauf eines Wahlkampfes bis hin zum 24. September begonnen. Einzelheiten verraten Frank, Parteichefin Rink und Fraktionschef Rabel noch nicht. Aber es werde „ein klassischer  Wahlkampf“ werden, sagen sie. Wobei Frank beteuert, dass er sich „auf keinen Fall auf eine „Schlammschlacht einlassen“ werde. Auch falls andere es vorhätten, eine Auseinandersetzung unterhalb der Gürtellinie zu führen.

Franks Mitbewerberin von der SPD, Christiane Blatt, hat einen erkennbar großen Vorteil. Sie ist in der Stadt weit bekannter als Frank. Wobei der (relative) Neuling andererseits aber auch von politischen Sünden der Vergangenheit unbelastet ist. Hauptziel der CDU-Kampagne ist derzeit, dass die Völklinger Kevin Frank als Menschen kennenlernen. Unermüdlich ist der Kandidat bereits bei verschiedensten Anlässen, vom Volksfest bis hin zur Bürgerversammlung, unterwegs, um zuzuhören, in Kontakt mit den Leuten zu kommen und gegebenenfalls Stellung zu nehmen.   Belege werden dann auch umgehend im Internet und den sozialen Medien wie Facebook, Twitter & Co verbreitet.

Zu teuren Wahlversprechen sieht sich Frank angesichts der städtischen Haushaltsnotlage nicht im Stande. Doch drei Kernbotschaften will er auf jeden Fall ans Völklinger Wahlvolk bringen: „Erstens: Ich kann es. Zweitens: Unser Wahlprogramm ist auf die Sorgen und Nöte der Bürger abgestimmt. Und drittens: Ich kann es nicht nur. Ich will es auch.“ Wobei ihm Rabel noch eine besondere Qualität bescheinigt: „Er zieht keine Show ab und sieht sich nicht als Entertainer.“   Frank trifft man im Alltag in legerer Kleidung und mit offenem Hemd. Doch bei besonderen Anlässen,  inklusive Wahlkampffotos, wird er auch Anzug tragen – aber keinen Schlips. „Denn ich bin ein Fliegen-Typ“, sagt Frank schmunzelnd.

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