Oktoberfest in Ludweiler Die Leute vor der Bühne kennen ihren Einsatz
Ludweiler · Arbeit satt für die Ludweiler Brassband: Am Wochenende wurde „ihr“ Oktoberfest gefeiert.
Eine gute Figur machen die Beteiligten des traditionellen Fassanstichs, als die Brassband Ludweiler am Freitagabend die 44. Auflage ihres Völklinger Oktoberfestes auf dem Friedrich-Ebert-Platz eröffnet. Allen voran Schirmherr Michael Groß, Inhaber des Nah-und-Gut-Marktes am Platz, der die Hauptarbeit dabei mit wenigen Holzhammerschlägen erledigt. Ebenso seine Helfer, Moderator Patrick Topp – der auch Vorsitzender des Brassband-Fördervereins ist – und Ortsvorsteherin Christiane Blatt. Ein „O’zapft is!“, ein „Prosit der Gemütlichkeit“ – und dann kommt „Hulapalu“ ohne Ende.
„Wir machen heute Party“, singt die Partyband Cräm Fresh gleich zu Beginn: das Motto des Abends. In den kommenden Stunden lassen sie keinen Hit aus, der deutsche Feste in den vergangenen Jahren in Stimmung versetzt hat. Und weil das so viele sind, gönnt sich das Quintett kaum eine Pause zwischen den Titeln, einige Knaller fügen sie gleich zum Endlos-Medley zusammen. „Über den Wolken“ träumt man den „Traum von Amsterdam“, um die Münchner „Schickeria“ und „Atemlos“ den „Skandal im Sperrbezirk“ zu besuchen, um dann ausgelassen „Hulapalu“ zu tanzen, und das „Aber bitte mit Sahne“.
Das zündet. Zumal die da unten ihre Einsätze kennen. Meist ein „Oho“ an der richtigen Stelle; „Rata-Rata“ ist bei der Geschichte um die hübsche Dame „Im Wagen vor mir“ gefragt; auch beliebt: „Nanana“ an der richtigen Stelle. Zum Einheitstakt immer mal wieder mitklatschen. Und einander zwischendurch fleißig zuprosten. Denn
reichlich fließt der Gerstensaft. Fleißige Bedienungen in roten T-Shirts schleppen scheinbar mühelos schwere Maßkrüge. Voll und im halben Dutzend kommen so schon gut und gerne 18 Kilo zusammen. Die hübschen Damen lächeln dazu. „Da rundet man doch gerne auf und gibt ein kleines Trinkgeld“, meint Gerhard Sieben und prostet in die Runde: „Oans, zwoa, g‘suffa!“
Für die Brassbandmitglieder gibt es allerhand zu tun. Weintheke, Küche, Essensausgabe, Bon- und Einlassbändchen-Verkauf, Bier zapfen – und all die unzähligen Tätigkeiten, die unbemerkt im Hintergrund ablaufen. „Gut 100 Helfer brauchen wir an jedem der drei Tage“, sagt Brassband-Vorsitzender Michael Heintz. Er fügt an: „In der heutigen Zeit werden hohe Erwartungen an den Verein gestellt. Um dem gerecht zu werden, sind viele freiwillige Helfer notwendig, die ehrenamtlich und uneigennützig Verantwortung übernehmen.“ Insgesamt ist gut eine Woche tatkräftiges Engagement der Mitglieder gefragt, denn neben dem dreitägigen Festbetrieb muss ja noch alles auf- und abgebaut werden.
So richtig rund geht es traditionell am Samstag – auch wenn es zeitweise draußen regnet. Das nachmittägliche Aufspielen der Gastvereine auf der Bühne ist ein erstes Aufwärmen für die nächste Hulapalu-Party, dieses Mal in brechend vollem Festzelt mit hunderten von Feierwütigen in bayrischer Tracht. Und der Partyband Five4fun, die sich insgesamt etwas rockiger zeigt als ihre Vorgänger am Freitag. In der Spielliste des Abends tauchen aber auch bei ihnen die üblichen verdächtigen Titel auf. „Hodihodihä“, „Oho“ und „Nanana“, fast ohne Ende.
Blieb am Sonntag noch die Marschpräsentation in der Völklinger Straße zu absolvieren. „Ein wichtiger Bestandteil unseres Oktoberfestes, für den viele Besucher extra herkommen“, so Vorsitzender Heintz. Danach übernehmen die Musiker der Brassband um Dirigent Eric Eichten den Auftakt zum letzten Abend im Festzelt, dessen Höhepunkt Giovanni Burgio mit seinen Da Vincis bestreitet.