Die Leitzentrale ist immer besetzt

Völklingen · Zu Weihnachten und zwischen den Jahren dürfen sich die meisten Menschen in unserer Region gemütlich zurücklehnen. Aber einige müssen arbeiten, oder sie tun das aus freien Stücken – in unserer Serie „Unterwegs mit . . .“ begleiten wir sie. Heute: Hans-Werner Zimmer ist Feuerwehrmann und hat Dienst in der Völklinger Einsatz-Leitstelle.

 Auch bei der Feuerwehr gibt's einen Weihnachtsbaum: Hans-Werner Zimmer und seine Kollegen teilen sich in drei Schichten den Dienst in der Völklinger Leitzentrale. Foto: Thomas Seeber

Auch bei der Feuerwehr gibt's einen Weihnachtsbaum: Hans-Werner Zimmer und seine Kollegen teilen sich in drei Schichten den Dienst in der Völklinger Leitzentrale. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Unüberhörbar laut schrillt das Telefon in der Feuerwache im Feuerwehrgerätehaus Stadtmitte. Nicht nur im Wachraum mit dem riesigen Elektronikpult, das unter anderem mit Funkgeräten und Monitoren bestückt ist. Auch in der benachbarten Halle läutet ein lauter Signalton. Und als reiche das noch nicht, macht eine Rundumleuchte optisch auf den Anruf aufmerksam. "Nichts Schlimmes", informiert Hans-Werner Zimmer knapp, ehe er den Anruf annimmt. Er hat gerade den Mittagsdienst; draußen ist es schon dunkel, die Abendstunden seiner Schicht beginnen. Ein ruhiges dienstliches Gespräch, dann legt er wieder auf.

"Alarme kommen nicht mehr über Telefon, sondern über Fax vom Winterberg", sagt Zimmer. Kilometer entfernt am Saarbrücker Klinikum ist nämlich die Einsatzleitzentrale, bei der alle Notrufe über die Nummer 112 aus der Region auflaufen und verarbeitet werden. Von dort aus werden auch die Feuerwehrleute alarmiert, die für einen Einsatz gebraucht werden. Kommt es während seiner Dienstzeit zu einem Einsatz im Bereich der Feuerwehr Völklingen , muss er sich darauf einrichten, über Funk aus der Leitstelle heraus verschiedene Dinge zu koordinieren.

Zimmer ist wie fünf Kollegen hauptamtlicher Gerätewart in der Leitstelle. In zwei Dreiergruppen stellen sie rund um die Uhr die Besetzung der Leistelle sicher - in Früh-, Mittags- und Nachtschicht. Auch jetzt über die vielen Feiertage zwischen den Jahren. Nach einer Woche Nachtschicht kommt eine Freiwoche, die zwei übrigen Kameraden, die gerade nicht in der Schicht eingebunden sind, schieben werktags Werkstattdienst oder feiern Urlaub ab.

Zu tun gibt es genug. Reparaturen am Feuerwehrgerät zum Beispiel. Die müssen die Diensthabenden zum Teil auch während des Leitstellendienstes erledigen. Deswegen das akustische und optische Telefonsignal in der Halle, deswegen das schnurlose Telefon. Oder der Austausch von Schläuchen und sonstigem Feuerwehrgerät aus den Völklinger Löschbezirken bis hinaus nach Lauterbach. Zimmer erklärt: "Das läuft alles über uns in der Stadtmitte."

Jetzt, da die Stadt nach einem hektischen Tag zur Ruhe kommt, hat er fast nur noch Überwachungstätigkeiten zu erledigen. "Alle Alarme in den städtischen Gebäuden laufen hier auf", informiert er. Eine Person in der bereits verschlossenen Tiefgarage ist so ein klassischer Fall. Zimmer muss dann die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Oder wenn der Alarm einer Schließanlage vermuten lässt, dass in eine Amtsstube eingebrochen wurde. In den frühen Morgenstunden muss sein nachfolgender Kollege das Thermometer genau im Auge behalten. Frost ist angesagt, mit Straßenglätte zu rechnen. Auch dann geht von der Leitstelle im Herzen Völklingens ein Impuls aus. Zimmer sagt: "Wir alarmieren dann die Rufbereitschaft des Winterdienstes." Wenig später rücken die Räum- und Streufahrzeuge aus.

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