Die Hugenotten und ihre schönen Frauen

Närrische NamenDie Hugenotten und ihre schönen FrauenZum Artikel "Beele's fühlen sich einfach schön" (SZ vom 2. März)Der Elferratspräsident und Ehrensenator der Ludweiler Karnevalsgesellschaft Die Beele's, Hans Agostini, hat es beinahe richtig getroffen, wenn er diesen Namen mit "die Schönen" übersetzt

Närrische Namen

Die Hugenotten und ihre schönen Frauen

Zum Artikel "Beele's fühlen sich einfach schön" (SZ vom 2. März)

Der Elferratspräsident und Ehrensenator der Ludweiler Karnevalsgesellschaft Die Beele's, Hans Agostini, hat es beinahe richtig getroffen, wenn er diesen Namen mit "die Schönen" übersetzt. Als Heimatkundler im Heimatkundlichen Verein Warndt haben wir uns schon vor Jahren mit dieser Namensdeutung befasst. Wir kamen zur folgenden Deutung: Ludweiler ist eine Gründung der Hugenotten, die ihre Heimat zur Zeit Ludwigs XIV. wegen ihres Glaubens verlassen mussten. Anfänglich wurde in Ludweiler nur französisch gesprochen.

Denken wir zurück: Sonntagmorgen in der Hugenottensiedlung, Kirchgang der gesamten Familien, zum Kirchgang wird der beste Sonntagsstaat angelegt, ganz besonders bei den Frauen: weite lange Kleider, mit Rüschen und selbst gehäkelten Blusen, mit wundervollen Hüten und Schals, der Sonnenschirm fehlte nicht, eine selbst gefertigte Tasche war dabei, also diese Sonntagskleidung trug man mit Stolz. Die Frauen standen auf dem Kirchplatz zum Erfahrungsaustausch und für den Austausch von Neuigkeiten. Die Männer standen ebenfalls beieinander und tauschten die politischen Neuigkeiten aus. Dann setzte man sich in Bewegung für den Nachhauseweg, die Frauen zuerst, die Männer dahinter. Da hat mancher der Männer schon Ausschau gehalten, ob da nicht um eine Frau für eine Heirat angehalten wird. Da konnten die Männer von ihren Frauen nur sagen: "Comme elles sont belles!" Wie sind doch unsere Frauen schön, wie haben sie sich herausgeputzt!

Nach meinen Unterlagen könnte dann die Namensgebung der Ludweiler Karnevalsgesellschaft im Jahre 1954 bei einer Festsitzung erfolgt sein.

Erich König, St. Nikolaus

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