Zentrale in Velsen? Desgranges appelliert an Heimatfreunde

Ludweiler · Der Heimatkundliche Verein Warndt will die Existenzprobleme ehrenamtlicher Initiativen bei einer Tagung in Ludweiler erörtern.

 Karl Werner  Desgranges

Karl Werner Desgranges

Foto: BeckerBredel

Der Heimatkundliche Verein Warndt lädt alle Interessierten zu einer Tagung am Donnerstag, 23. August, von 10 bis 16 Uhr ins Glas- und Heimatmuseum Warndt in Ludweiler, Am Bürgermeisteramt 5, ein. Wie Vorsitzender Karl Werner Desgranges mitteilt, will man hier über das Thema „Zukunft ehrenamtlicher Einrichtungen zur Erforschung und Erhaltung des Heimatgeschichtlichen und zur Stärkung der gemeinschaftlichen Basiskultur im Saarland“ diskutieren.

Desgranges erinnert in seinem Appell die „lieben Heimatfreunde“ an die schwierige Situation in dem Museum im Warndt. Mit der stecken gebliebenen Sanierung sei seinem Verein eine Existenzproblematik entstanden, die bewusst mache, dass es so nicht weiter gehen könne. „Wir als rein ehrenamtliche, 45 Jahre alte Initiative schaffen es im Zuge der starken gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr, auf Dauer unsere gemeinnützigen, basiskulturellen – insbesondere die musealen – Aktivitäten fortzusetzen“, schreibt Desgranges. Es scheitere an der Nachfolge und Weitergabe des gemeinnützigen Erbes.

„Was soll aus dem Vielen werden, was wir für die Stabilisierung der Heimatverbundenheit und zur Erhaltung der Traditionen geleistet und gesammelt haben?“ Diese Frage und mehr, sagt Desgranges, wolle man an der Tragik des Museums in Ludweiler zur Diskussion stellen, denn die Nachbarn hätten auch ihre gleichartigen Probleme, vielleicht etwas später erst. Entgegen der bisherigen Gewohnheit, mit ehrenamtlichem Elan Heimatgeschichte zu erforschen sowie von einer automatischen Nachfolge auszugehen, müssten sich die Heimatfreunde neu formieren, neu orientieren und umorganisieren. Die Nachhaltigkeit ihrer Bemühungen sei allgemein gefährdet.

Es sei höchste Zeit, Wege zu suchen, den Abwärtstrend mit neuen Organisationsformen zu bremsen und aufzufangen. Mit den bisherigen zahlreichen, harmonischen Gesprächen und Appellen an die Ehrenamtlichen seitens der Regierung, sonstiger Verwaltungen und Kommunen alleine sei es vorbei. Die Kulturverwaltung des Landes müsse eine Antwort geben, ob sie sich den Veränderungen konkret stellen wolle und könne. Es sei nicht verantwortungsvoll, die ehrenamtliche Begeisterung alleine und in der Illusion zu lassen, es werde schon wieder saarländisch verlaufen.

Davor wolle der Heimatkundliche Vereins Warndt eindringlich warnen. Er schlage vor, zweckverbandsähnliche Organisationsformen zu suchen, die die Erbfolge professionell anträten und die idealistischen Kräfte bündelten. Für den Bereich Warndt stelle sich der Verein vor, in Velsen eine gemeinschaftliche Mitte zu schaffen, von der aus die Umfeldeinrichtungen beispielhaft und mit Nachhaltigkeit gesteuert werden könnten. Auch könnte dort endlich ein Zentraldepot für das ganze Saarland installiert werden. Selbstverständlich blieben die Idealisten vor Ort aktiv. Sie würden integriert.

Der Verein bittet Interessierte, sich bis zum 20. August per Post oder per E-Mail anzumelden: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V., Am Bürgermeisteramt 5, 66 333 Völklingen/Ludweiler, Tel. (0 68 98) 4 36 26 (Montag bis Freitag bis 13.30 Uhr); E-Mail: heimatk.verein@warndt.de

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