Der Traum vom großen Tauffest am SeeSynode in Fürstenhausen: Die "Marke evangelisch''

Vor welchen Herausforderungen steht die evangelische Kirche? Weyer: Der demografische Wandel führt dazu, dass die Kirchengemeinden kleiner werden und die Kirchensteuermittel zurückgehen. Kirchenaustritte hingegen sind in diesem Zusammenhang nicht gravierend. Außerdem stehen die christlichen Kirchen heute unter einem Konkurrenzdruck

Vor welchen Herausforderungen steht die evangelische Kirche?Weyer: Der demografische Wandel führt dazu, dass die Kirchengemeinden kleiner werden und die Kirchensteuermittel zurückgehen. Kirchenaustritte hingegen sind in diesem Zusammenhang nicht gravierend. Außerdem stehen die christlichen Kirchen heute unter einem Konkurrenzdruck. Der religiöse Markt ist vielfältiger geworden und die evangelische Kirche muss sich von ihrem Auftrag her auf diesem Markt behaupten.Wie wird die Kirche auf diese Entwicklung reagieren? Weyer: Zum einen werden strukurelle Anpassungen vorgenommen, Kirchenkreise und Gemeinden arbeiten zusammen oder fusionieren. Zum anderen muss die evangelische Kirche sich vergewissern, wozu sie da ist und was ihre Kernaufgaben sind. So wird die neue Struktur in Völklingen-Warndt derzeit heftig debattiert. Dies ist ein offener Prozess, der letztlich von allen betroffenen Gemeinden einvernehmlich gelöst werden muss. Möglich sind Zusammenlegungen, die Neustrukturierung von Arbeit, die Aufgabe von Gebäuden und Arbeitsbereichen oder neue inhaltliche Schwerpunkte.Was heißt es eigentlich, evangelisch zu sein?Weyer: Das heißt, alles was wir tun und lassen an der Bibel zu orientieren. Evangelische Christen erfahren dort, dass sie aus der freien Gnade Gottes leben, sie also ihren eigenen Wert nicht durch Leistung definieren. Das macht sie frei vom Leistungszwang, aber auch frei, Verantwortung in und für die Gesellschaft zu übernehmen.Gibt es schon innovative Ideen für die Arbeit im Kirchenkreis Saar-West? Weyer: Wir beabsichtigen in den nächsten Jahren durch öffentliche Veranstaltungen deutlich zu machen, was es heißt, evangelisch zu sein. Ich träume beispielsweise von einem großen Tauffest an einem der saarländischen Seen. Völklingen. "Wir brauchen die Rückkehr zu einer spirituellen Kirche", sagte Oberkirchenrat Dr. Thies Gundlach von der Evangelischen Kirche in Deutschland am Wochenende in seiner Rede vor der Synode des Kirchenkreises Saar-West im evangelischen Gemeindehaus in Völklingen-Fürstenhausen. "Bibel, Predigt, Gesangbuch, Gebete, Seelsorge, die intellektuelle Durchdringung von Geschichte und Gegenwart unseres Glaubens sollen in Zukunft das erkennbare Profil der "Marke evangelisch" sein, betonte der Theologe. Der Evangelische Kirchenkreis Saar-West reicht von Hanweiler-Rilchingen im Osten entlang der Saar bis nach Perl im West und im Norden bis Wadern und Lebach. Derzeit leben dort 88 000 Protestanden in 30 Gemeinden mit 50 Pfarrstellen. Dazu kommen 23 Theologinnen und Theologen in Funktionspfarrstellen, wie in Schulen, Krankenhäusern oder auch in der Telefonseelsorge. Sitz der Superintendentur ist das Stiftsgebäude am Ludwigspark in Saarbrücken. hla

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