Advent in Wehrden Der Nikolaus kam per Boot

Wehrden · Die Feuerwehr schippert den heiligen Bischof über die Saar nach Wehrden. Adventsfeiern auch in Kirche und Halle.

 Die Kinder des Karnevalsvereins Die Kreisler scharen sich beim Indoor-Weihnachtsmarkt um Weihnachtsmann und Weihnachtsbaum.

Die Kinder des Karnevalsvereins Die Kreisler scharen sich beim Indoor-Weihnachtsmarkt um Weihnachtsmann und Weihnachtsbaum.

Foto: Andreas Lang

Die Sänger des bekanntesten Shanty-Chors im Saarland haben es schon immer gewusst. „Sankt Nikolaus war ein Seemann“, singen sie in ihrem Ständchen, als Wehrden im Gasthaus Zum Kraftwerk den Nikolaus begrüßt. Und tatsächlich hat der legendäre Bischof Wehrden über den Wasserweg erreicht. Die Interessengemeinschaft Wehrden hat, unterstützt vom zuletzt knapp in der Stichwahl gescheiterten Oberbürgermeisterkandidaten Stephan Tautz,  diese Veranstaltung organisiert und schon bei der Premiere einen großen Erfolg verbucht. Auf einem  Feuerwehrboot der Stadt Völklingen, das zum Löschbezirk Wehrden gehört, bringen freiwillige Feuerwehrleute den Schutzpatron, den auch die Seefahrer für sich beanspruchen, über die Saar an Land.

Überwältigt von den vielen Wartenden – es sind weit mehr als hundert Erwachsene und Kinder – dreht der Weißbärtige mit Bischofsstab noch eine Ehrenrunde auf der Saar auf Höhe der Anlegestelle, um dort dann Wehrdener Boden zu betreten. Dort ist er sofort umzingelt und fasst sich knapp: „Lasst uns in die warme Stube gehen!“ Gesagt, getan, es formiert sich ein personenstarker Nikolausumzug in Richtung Kraftwerk. So richtig in Tritt kommt aber vor allem einer nicht: Die Hauptperson reicht jedem Kind in seiner Nähe persönlich die Hand, findet ein paar Worte und steht auf Anfrage sogar geduldig für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung.

In der genannten warmen Stube des Gasthauses bringen dann die besagten Shanty-Sänger ihr Nikolausständchen, während die Bescherung im Biergarten stattfindet. Frieren muss aber trotzdem niemand. Die meisten sind sowieso dick eingepackt gekommen, außerdem brennen im Biergarten einige Schwedenfeuer. Die Bewirtung mit heißen Getränken und Grillspeisen ist selbstverständlich. Manfred Becker, von den Bisttalmöwen „De lang Mannee“ genannt, blickt derweil als einer der Köpfe der IG Wehrden zufrieden auf die Nikolaus-Premiere. Tautz sieht sich sogar ermuntert, das Ganze im kommenden Jahr zu wiederholen.

In Sachen Nikolaus war in Wehrden am Wochenende aber noch mehr los. „Wir haben in Völklingen einfach einen Weihnachtsmarkt vermisst“, beschreibt Gabi Pink die Entstehung des Indoor-Weihnachtsmarktes der Völklinger Karnevalsgesellschaft Die Kreisler in der Wehrdener Kulturhalle. Indoor, also in der Halle sollte der sein, damit er wetterunabhängig ist, erklärt sie weiter. Und: „Die Hauptorganisation hat unser Heiko Heisel erledigt.“ Um viele Stände kümmern sich die Kreisler selbst, außerdem bieten sie anderen Vereinen an, mit Ständen mitzuwirken. Ja, und der Nikolaus ist in der Halle selbstverständlich auch stets zugegen. Vor allem den Kindern aus den Kreislerreihen hat es der Rauschbärtige im roten Kapuzenmantel angetan.

Bereits am Samstag kam der Weihnachtsmarkt der Pfarrgemeinde St. Hedwig in Gang. Draußen freuten sich Kinder über den frischen Schnee – und veranstalteten so manche Schneeballschlacht. Unter den Erwachsenen war die Feuerzangenbowle angesagt. Nicht unbedingt zur inneren Anwendung, denn das heiße Gebräu blubberte in einem offenen Kessel über offenem Schwenker-Feuer. Ein beliebter, weil Wärme spendender Platz.

 Die Gruppe Die Kellerkinder der Pfarrgemeinde St. Hedwig Wehrden gibt beim Adventssingen  ein Konzert in der abgedunkelten Kirche.

Die Gruppe Die Kellerkinder der Pfarrgemeinde St. Hedwig Wehrden gibt beim Adventssingen  ein Konzert in der abgedunkelten Kirche.

Foto: Andreas Lang

Einige der Stände wurden auch im Kircheninneren platziert, wo am Sonntag dann noch ein Adventssingen anstand. Die Kellerkinder – so benannt, weil sie in Kellerräumen der Kirche proben – spielten ein Adventskonzert. Nicht nur mit traditionellen oder poppigen Liedern zum Weihnachtsthema, auch Gospels standen auf der Spielliste des Keller-Sextetts. Gegen Ende ihres Beitrags ging der Hut rum, zwecks Spendensammlung zu Gunsten der Lebenshilfe.

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