Der gute Geist der KInder

Ludweiler. Seit mehr als neun Jahren ist Annette Kaufmann (30) Jugendmitarbeiterin der evangelischen Kirchengemeinde in Ludweiler. In ihrem Büro im Johannes-Calvin-Haus plant sie die Kinderfreizeit im Sommer. In diesem Jahr geht es in eine Jugendherberge nach Pforzheim. Und in den Osterferien will Kaufmann dem Nachwuchs das Thema Elektrizität näher bringen

Ludweiler. Seit mehr als neun Jahren ist Annette Kaufmann (30) Jugendmitarbeiterin der evangelischen Kirchengemeinde in Ludweiler. In ihrem Büro im Johannes-Calvin-Haus plant sie die Kinderfreizeit im Sommer. In diesem Jahr geht es in eine Jugendherberge nach Pforzheim. Und in den Osterferien will Kaufmann dem Nachwuchs das Thema Elektrizität näher bringen. Die Jungs und Mädchen sollen lernen, eigene Schaltungen zu bauen.Auch in die religiösen Themen, die sie etwa in der Kinderkirche behandelt, muss sich die gelernte Erzieherin immer wieder einarbeiten. Demnächst beginnt die Protestantin eine theologische Aufbauausbildung, drei Jahre bildet sie sich in ihrer Freizeit zur Diakonin fort.

Die abwechslungsreiche Arbeit bei der evangelischen Kirchengemeinde Völklingen-Warndt macht Kaufmann Spaß. Sie sieht, wie sich ihre Schützlinge entwickeln: Kinder, die früher in der Krabbelgruppe betreut wurden, kommen mittlerweile zum Konfirmandenunterricht.

An ihren ersten Kontakt mit der Ludweiler Hugenottenkirche erinnert sie sich genau. Ihr Opa war damals Presbyter. Die kleine Annette durfte den Knopf drücken, mit dem das Glockenläuten ausgelöst wird. Kaufmanns Familie ist in dem Warndtort fest verwurzelt, vor etwa 300 Jahren flüchteten die Vorfahren von Metz nach Ludweiler. Der französische Name wurde einfach ins Deutsche übersetzt: aus "Marchand" wurde "Kaufmann".

Die Geschichte ihrer Ahnen will die Ludweilerin noch genauer studieren, seit ein paar Wochen ist sie Mitglied im Heimatkundlichen Verein. "Man sollte schon wissen, wo man herkommt", findet Annette Kaufmann.

Sie lebt gern in Ludweiler. Und dass nicht nur wegen des schönen Jobs. "Man findet hier alles, was man zum Leben braucht", sagt Kaufmann. Vom Lebensmittelgeschäft über den Arzt bis zur Autowerkstatt - alles ist vorhanden. Und wer mal ein bisschen Luftveränderung braucht, muss auch nicht lange suchen: Der Warndtwald lädt zum Spaziergang ein, nach Saarbrücken oder Saarlouis ist es nur ein Katzensprung, und auch Frankreich liegt in der Nähe.

Kaufmann kann sich gut vorstellen, in Ludweiler alt zu werden. Aber selbst wenn sie irgendwann woanders lebt: Für die Dinge, die ihr wichtig sind - wie etwa der Glaube - wird sie immer eintreten. Getreu dem alten Hugenottenmotto: Résistez! Was übersetzt so viel bedeutet wie: Widersteht! Haltet durch! Bleibt standhaft! "Man sollte schon wissen, wo man herkommt."

Annette Kaufmann

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