Der Dinosaurier hat noch lange nicht genug

Völklingen · Gunter Gärtner scheint unverwüstlich. Der 38-Jährige zählt seit fast 20 Jahren zu den besten Basketballern im Saarland. An diesem Sonntag will er mithelfen, dass die Baskets Völklingen ihr erstes Saisonheimspiel in der 2. Regionalliga gewinnen.

 Gunther Gärtner (rechts) von den Baskets 98 Völklingen ist mit 38 Jahren fit wie ein Turnschuh. Er sagt: „Ich bin der Dinosaurier der Liga, von mir gibt es schon Abdrücke in Stein.“ Foto: Schlichter

Gunther Gärtner (rechts) von den Baskets 98 Völklingen ist mit 38 Jahren fit wie ein Turnschuh. Er sagt: „Ich bin der Dinosaurier der Liga, von mir gibt es schon Abdrücke in Stein.“ Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Mit 38 Jahren haben sich viele Sportler dazu entschieden, kürzer zu treten. Oder aufgehört. Daran verschwendet Gunter Gärtner keinen Gedanken. Der Akteur der Baskets 98 Völklingen spielt immer weiter - und das seit fast 20 Jahren überregional. "Ich bin der Dinosaurier der Liga, von mir gibt es schon Abdrücke in Stein", sagt er und lacht. An diesem Sonntag will der Aufbauspieler beim Saisonheimdebüt in der 2. Basketball-Regionalliga gegen Lützel Koblenz II ab 16 Uhr in der Hermann-Neuberger-Halle zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört.

So wie am Spieltag zuvor, als Völklingen mit dem 97:55 beim VfL Bensheim ein glänzender Start geglückt war. Gärtner erzielte 15 Punkte. Doch was ist das Geheimnis des Tattoo-Fans? "Ich mache schon lange sehr viel für meinen Körper", sagt Gärtner. Dazu habe er stets Glück bei Verletzungen gehabt. Einzig der Rücken bereite ein paar Probleme, "aber da kann man was machen. Ich mache zum Beispiel viele Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Das tut mir gut. Und generell ist es bei mir so, dass man mich zum Sport nicht überreden muss."

"Ein akribischer Arbeiter "

Und zum Basketball schon gar nicht. "Gunter ist ein akribischer Arbeiter , der genau weiß, dass er in seinem Alter mehr machen muss als andere", sagt sein Trainer Alfredo Pecorino: "Der Sport ist für ihn neben der Arbeit das Wichtigste."

Und vielleicht ist es gerade der Beruf, der den 38-Jährigen zusätzlich fit hält. Gärtner arbeitet als Erzieher in einer Tagesgruppe der Saarbrücker Jugendhilfe. Wegen der längeren Arbeitszeiten sei es nicht immer leicht, Beruf und Basketball unter einen Hut zu bringen, sagt er. Doch die Konstanz über Jahre zeigt, dass es ihm gelingt. Das gilt auch privat. "Ich mache auch mal gerne Party, stehe aber trotzdem auf der Matte", verrät Gärtner, der laut eigener Aussage "mit Rock 'n' Roll verheiratet" ist.

Partystimmung soll sich auch bei den Baskets 98 Völklingen einstellen. "Wir sind zwar die älteste Mannschaft der Liga, aber durch die Neuzugänge besser als vergangene Saison", ist er sicher. Da reichte es zu Platz drei. "Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, ist das auch diesmal drin - oder sogar mehr", hofft Gärtner. Wobei es wegen des kleinen Kaders auch schnell in eine andere Richtung gehen könne.

Beim Thema Karriereende hatte Gärtner sich bisher an einem NBA-Star gleichen Alters orientiert. "Ich wollte immer gleichzeitig mit Dirk Nowitzki aufhören", sagt er und lacht wieder. Während Nowitzki unlängst verriet, dass er sich ein baldiges Ende vorstellen könne, sieht das bei Gärtner nun anders aus: "Im Moment macht es mir noch zu viel Spaß. Wir haben eine coole Mannschaft. Und so lange es Spaß macht, spiele ich weiter."

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