Denkpause in der Minarett-Frage

Völklingen. Derzeit ruht in Völklingen die Bauvoranfrage für die Errichtung des womöglich ersten Minaretts auf einer Moschee im Saarland. Oberbürgermeister Klaus Lorig vertritt nach wie vor die Auffassung, "die Zeit für ein Minarettt" im dem 5200-Einwohner-Stadtteil Wehrden sei "einfach noch nicht reif"

Völklingen. Derzeit ruht in Völklingen die Bauvoranfrage für die Errichtung des womöglich ersten Minaretts auf einer Moschee im Saarland. Oberbürgermeister Klaus Lorig vertritt nach wie vor die Auffassung, "die Zeit für ein Minarettt" im dem 5200-Einwohner-Stadtteil Wehrden sei "einfach noch nicht reif". Er hat der Moscheegemeinde empfohlen, als "ersten Schritt" nur die drei geplanten Kuppeln auf dem Dach zu bauen. Und setzt im Moment darauf, dass Gespräche im kleinen Kreis, moderiert von der Bürgerorganisation Stadtteilforum Wehrden, in dem Stadtteil eine Annäherung erbringen. Lorig selbst will noch offizielle Vertreter des Dachverbandes DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) empfangen, dem auch die Wehrdener Moscheegemeinde angehört. "Ende März, Anfang April" will Lorig dann den Stadtrat mit der Bauvoranfrage befassen. Dies wäre also deutlich vor der für Spätsommer geplanten Oberbürgermeisterwahl in Völklingen, bei der sich der CDU-Politiker erneut bewirbt. "Ich werde die Gesprächsergebnisse abwarten, bevor ich meinen Beschlussvorschlag für den Stadtrat formuliere", sagte Lorig der SZ.Helmut Tamblé, Sprecher des Stadtteilforums Wehrden, bestätigt, dass "gute und faire Verhandlungen" liefen: "Wir sehen, wie wir weiterkommen." Näheres wollte Tamblé derzeit nicht sagen. Auch Adnan Atakli, Vorsitzender des Trägervereins der Wehrdener Moschee, verweist darauf, dass man sich intern verständigt habe, "im Moment" keinen Kommentar zu Einzelheiten abzugeben. Weitere Gespräche mit Stadt und Oberbürgermeister seien geplant, aber noch nicht terminiert. Sie würden wohl nach der Fastnacht stattfinden. An den Kosten dürfte laut Atakli das Minarett-Projekt nicht scheitern. Der Trägerverein rechnet damit, in die Aufbauten rund 40 000 Euro investieren zu müssen. Der regelmäßige Monatsbeitrag der rund 250 Mitglieder liegt bei zehn Euro. Der Vorsitzende glaubt aber, dass das Vorhaben mit Hilfe von Spenden von Mitgliedern und "Menschen, die bei uns beten kommen", zu finanzieren ist. "Ein Zuschuss von der Stadt wäre schon schön, aber daran glauben wir jetzt doch nicht", meint Atakli schmunzelnd. Die islamische Gemeinde hat das frühere Kino in Wehrden seit den 80er Jahren weitgehend in Eigenarbeit zur Moschee ausgebaut. "Bis heute haben wir alles selbst gebaut und bezahlt", versichert der Vorsitzende der Wehrdener Moscheegemeinde. "Bis heute haben wir alles selbst gebaut und bezahlt."Adnan Atakli, Moscheegemeinde

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