dem teufel sei Dank Dem Teufel sei Dank

Manche Anrufe haben es in sich. Vor allem, wenn sich die Hölle meldet.

Vor ein paar Tagen hat mich der Teufel angerufen. Höchstpersönlich. Ein Anruf aus der Hölle - damit hatte ich nicht gerechnet. Schlagartig fielen mir etliche Sünden der Vergangenheit ein, für die mich der Teufel zur Verantwortung ziehen könnte. Und seien wir ehrlich: sogar zur Verantwortung ziehen müsste, wenn er seinen Job ernst nimmt.

Der Zeitpunkt seines Zugriffs irritierte mich jedoch. Jetzt schon? Ich dachte, erst kommt das Fegefeuer, wo man nur ordentlich Buße tun muss, damit man  noch kurz vor Schluss die Kurve  kratzen kann und dann als Engelchen in den Himmel kommt.

Für mich war das immer so etwas wie ein Hintertürchen der katholischen Kirche. Nun aber hatte ich den Teufel am Apparat. Erst fühlte ich mich  unwohl, schließlich kannte er meinen Namen und meine Telefonnummer. Vermutlich weiß er sogar, wo ich wohne.

Dann aber kamen wir ins Plaudern, und als er mir erzählte, er sei verheiratet und lese regelmäßig Zeitung, ging es mir besser. Jemand, der Zeitung liest, kann kein schlechter Teufel sein.

Andererseits: Sollte ich mir Gedanken über Frau Teufel machen? Ich meine, wer heiratet schon den Teufel...? Zumindest lesen Herr und Frau Teufel unsere Zeitung. Dafür ein großes „Danke schön“!

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