Das Publikum blieb erst mal sitzen

Völklingen · Die City-Open-Airs haben begonnen. Am Donnerstag eröffneten Sascha W. And Friends den Spaß im Völklinger Pfarrgarten, der am Abend noch einem Ofen glich. Die Musiker wussten, damit umzugehen.

 Sängerin Stefanie Nerpel holte mit ihrer Gitarre manchmal auch zum Alleingang aus. Foto: Jenal

Sängerin Stefanie Nerpel holte mit ihrer Gitarre manchmal auch zum Alleingang aus. Foto: Jenal

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Schwer taten es sich die professionellen Musiker am Donnerstag bei der Eröffnung der City-Open-Air-Reihe im Pfarrgarten. Als Sascha W. And Friends hatte der saarländische Schlagzeuger Sascha Waack seine musikalischen Freunde Stefanie Nerpel und Ian Steward mitgebracht, und das Trio setzte auf leichten Sommerrock. Waack, der schon Mal mit Elliot im Pfarrgarten war, ist vor allem mit dem schrillen Guildo Horn bekannt. Sängerin Stefanie gilt als Ausnahmesängerin, die im Backgrund der Fantastischen Vier gesungen hat, Kanadier Ian kennen Musikfreunde als Bassisten der Band des Supertramp-Sängers Roger Hodgson, beide feiern Pfarrgarten-Premiere.

Als Oberbürgermeister Klaus Lorig und Christiane Blatt als Vorsitzende des Vereins Kulturgut die 18. City-Open-Air-Saison eröffnen, sind die Reihen im Publikum noch licht. "Jetzt sind die City-Open-Airs im Prinzip erwachsen", meint Blatt. Mit "I can see clearly now, the rain is gone", eröffnen Waack und Co. Als die sonst so fleißigen Mitsänger und Mitklatscher partout nicht mitmachen wollen, hat Stefanie die Ursache schnell erkannt. Die Hitze. "Ihr könnt die Heizung jetzt abstellen", witzelte sie und ermunterte weiter: "Ihr müsst ja nicht schön singen, nur laut." Noch keine Wirkung. Also spielte das Terzett in Minimalbesetzung einfach mal weiter leichten Rock. "What if god was one of us" interpretiert die Bardin mit ihrer Gitarre sogar über weite Strecken im Alleingang. Mehr Druck dann nach der Pause, und damit auch ein Ruck im Publikum. Zwar war es noch ziemlich warm, die brütende Hitze des Tages war aber gewichen. "Like the way I do" rockt Stefanie jetzt energisch, und ihr Publikum klatscht im Takt. Zum Abschluss gibt es sogar Szenenapplaus für die starke Stimme. Kommt jetzt die Party in Gang? Auf Party-Mucke hat sie auf jeden Fall keinen Bock, wie ihre kurze Persiflage zeigt. So singt sie provozierend lustlos die ersten Zeilen des Drafi-Deutscher-Gassenhauers: "Weine nicht, wenn der Regen fällt." Schnell wird daraus aber ein weiterer Rock-Kracher: "Eye of the tiger". Und dann mit richtig viel Schwung: "Your sex is on fire". Jetzt haben die drei Hunderte im Griff. Vor der Bühne wird getanzt, und auch das Mitsingen klappt inzwischen: "Yeah-ho" immer wieder. Und wer immer noch schwitzt, der ordert einfach ein kühles Getränk und wird von Harry Mörsdorf fleißigem Team flugs bedient.

Am Donnertag, 9. Juli, gibt es Comedy-Pop mit Schaafa Sämpf. Die City-Open-Airs im Pfarrgarten beginnen donnerstags ab 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Parkhaus in der City hat zu den Open-Airs länger geöffnet; das Parken kostet.

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