Das Mittelmeer-Strand-Gefühl

Völklingen. Donnerstagnachmittag, 16 Uhr. Schon am Eingang des Völklinger Freibades wird klar, dass man mit der Idee, schwimmen zu gehen, nicht allein sein wird. An der Kasse sind an diesem Tag bereits mehr als 2500 Besucher gezählt worden, viele davon aus dem nahen Frankreich. Seit der Saisoneröffnung am 17. Mai, so die Auskunft, waren sogar schon 44 121 Gäste da

Völklingen. Donnerstagnachmittag, 16 Uhr. Schon am Eingang des Völklinger Freibades wird klar, dass man mit der Idee, schwimmen zu gehen, nicht allein sein wird. An der Kasse sind an diesem Tag bereits mehr als 2500 Besucher gezählt worden, viele davon aus dem nahen Frankreich. Seit der Saisoneröffnung am 17. Mai, so die Auskunft, waren sogar schon 44 121 Gäste da. Auf den dicht besetzten Liegewiesen Szenen wie an südlichen Stränden. Kinder toben ausgelassen über die Wiese oder warten geduldig, bis die Ampel an der Wasserrutsche Grün zeigt. Sonnenanbeter Seite an Seite mit Lesenden. Familien im Mini-Urlaub. Und in den Becken schwimmen und planschen Hunderte von Menschen jeden Alters. Wem das dann immer noch zu wenig Abkühlung bietet - eine Tafel am Eingang des Bades zeigt an, dass die Wassertemperatur in den Schwimmerbecken bei 27,5 Grad liegt -, muss sich in die Schlangen vor den Eisständen einreihen. Der allgemein guten Stimmung tut dies keinen Abbruch.Schülerin Carina ist extra mit zwei Freundinnen aus Saarbrücken nach Völklingen gekommen: "Es ist ein schönes Bad und nicht weit entfernt." Besucheransturm? Naja, sicher wegen der Ferien, meint sie; doch als störend empfindet sie ihn nicht. Markus Fecht ist mit seinen kleinen Söhnen Christopher und Jan-Hendrik im Freibad. Die beiden Jungs amüsieren sich im Nichtschwimmerbecken prächtig. Den Vater zieht es wegen der Wassertemperatur nach Völklingen: "Das Wasser ist hier mit 30 Grad wärmer als in anderen Freibädern. Dort sind es nur 22 Grad. So können hier auch die Kleinen ins Wasser." Hecht bedauert, dass so manches kleinere Freibad inzwischen nicht mehr existieren kann, ob nun wegen unbeständigen Wetters oder mangelnder Kundschaft. Subventionen würden daher benötigt, denn "es wäre schade, wenn alle Freibäder schließen müssten".Koundoul Magueye ist als Schwimmmeister und stellvertretender Betriebsleiter einer der Ersten, der den Ansturm der Badegäste als Mehrbelastung spürt. "Es ist viel Stress heute", sagt er, "aber es gab zum Glück noch keinen Unfall." Ruhe zum Gespräch hat er nicht, ständig sprechen ihn Badende an und bitten um Hilfe. Und unablässig lässt er den Blick prüfend über das Treiben in den Schwimmbecken schweifen. Sechs Jahre ist Magueye bereits Schwimmmeister in Völklingen - ein Doppeljob: im Sommer im Freibad, im Winter im Hallenbad. Zusammen mit drei Mitarbeitern wacht er über die vier im Kreis angeordneten Schwimmbecken im Herzen des Freibads. Dreimal täglich misst er zusätzlich den Chlorgehalt des Wassers. Sorgt er sich wegen der allgegenwärtigen Schweinegrippe? "Nein", sagt er, "wir haben hier keine Panik." Auch werde nicht besonders stark gechlort.17 Uhr. Noch immer strömen neue Gäste ins Bad - bis zur Schließung um 20 Uhr haben sie noch drei Sonnenstunden vor sich.

Auf einen BlickDas Erlebnisbad Köllerbachtal - so der offizielle Name des Völklinger Freibades - liegt in der Stadionstraße 86, am Wald. Es bietet ein Nichtschwimmer- und vier Schwimmerbecken, einen Kinderspielplatz, Beachvolleyballfelder und eine 96-Meter-Wasserrutsche. Das Wasser ist dank Fernwärme etwa 27 Grad warm. Parkplätze: vor dem Bad (nicht asphaltiert) oder vor der Neuberger- Halle. Preise: Erwachsene vier Euro, Kinder 1,50 Euro, Studenten, Azubis, Schüler zwei Euro. ge

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