"Das linke Potenzial in Völklingen bündeln"

Frau Lallemand-Sauder, warum wollen sie den Parteivorsitz in Völklingen abgeben?Lallemand-Sauder: Diese fünf Jahre waren schon eine lange Zeit. Neue Leute bringen auch neue Ideen mit, und es ist auch üblich, dass der Vorsitzende ein Mandat hat. Und das habe ich nicht mehr, seit ich im Sommer aus dem Landtag ausgeschieden bin

Frau Lallemand-Sauder, warum wollen sie den Parteivorsitz in Völklingen abgeben?Lallemand-Sauder: Diese fünf Jahre waren schon eine lange Zeit. Neue Leute bringen auch neue Ideen mit, und es ist auch üblich, dass der Vorsitzende ein Mandat hat. Und das habe ich nicht mehr, seit ich im Sommer aus dem Landtag ausgeschieden bin.Wie sehen Sie diese Jahre?Lallemand-Sauder: Sie waren sehr arbeitsreich und sehr spannend. Ich habe eine Menge Leute kennengelernt, eine Menge hinzugelernt, eine Menge Dinge gemacht. Ich persönlich bin zufrieden, und wenn man mit mir nicht zufrieden gewesen wäre, hätte man mich auch nicht 2007 wiedergewählt.Wie steht die SPD im Moment in Völklingen da?Lallemand-Sauder: Wir haben, wie auch bei der Partei bundesweit zu beobachten war, sehr viele Abgänge gehabt. Wenn wir dazu ein Echo erhalten haben, handelte es sich in den allerwenigsten Fällen um ein lokales Problem. Die Entwicklung hat seit einiger Zeit aufgehört, und im Moment haben wir auch wieder Zugänge zu verzeichnen. Zu unserer letzen Versammlung konnten wir immerhin haben wir 745 Mitglieder aus Völklingen einladen.Ist die Linkspartei dabei, die SPD zu überholen?Lallemand-Sauder: Wir stehen immer noch deutlich besser da als die Linken. Das Wählerpotenzial in Völklingen ist insgesamt links, und wir werden uns bemühen, wieder Boden gutzumachen.Was ist das nächste Ziel?Lallemand-Sauder: Das lautet natürlich, die Oberbürgermeisterwahl zu gewinnen. Unser Kandidat Norbert Degen hat gute Chancen, denn CDU-Amtsinhaber Klaus Lorig wirkt angezählt. Und weitere Kandidaten sind mir bisher nicht bekannt.Wie ändert sich die Lage, wenn die Linken einen eigenen Mann ins Rennen schickt?Lallemand-Sauder: Das linke Potenzial wäre dann unter Umständen wieder gespalten, aber auch damit müssten wir dann umgehen. Es wäre aber besser, wenn das linke Potenzial in Völklingen vereint antritt.Wie machen Sie jetzt persönlich weiter?Lallemand-Sauder: Ich höre nicht mit der Politik auf. Ich bin weiter stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende in Saarbrücken-Land. Ich habe mein ehrenamtliches Engagement ausgedehnt und werde mich auch im Oberbürgermeisterwahlkampf einbringen. Ich bin dabei, die Sprachen, die ich als Übersetzerin beherrsche, noch mal zu vertiefen, weil ich auch an eine Rückkehr ins Berufsleben denke. Ansonsten stehe ich nach wie vor auf einem Nachrückerplatz für den Landtag. Vor zwei Jahren bin ich ja auch so ins Parlament gekommen.

Zur PersonCarmen Lallemand-Sauder ist 56 Jahre alt, verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und wohnt im Völklinger Stadtteil Lauterbach. Sie ist gelernte Übersetzerin für Französisch und Spanisch und hat die Völklinger SPD seit 2005 als Vorsitzende geführt. Im Februar 2008 rückte sie für Karin Lawall in den Landtag nach und war dort rund 20 Monate tätig. Für eine Wiederwahl reichte aber das SPD-Landesergebnis im vergangenen August nicht aus. er

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