Lieber Lederhosen statt Beleidigungen Dann doch lieber Lederhosen runter

Fußball sollte schön sein. Die Rivalität zwischen Holz und Kutzhof scheint das manche vergessen zu lassen.

Lieber Lederhosen statt Beleidigungen: Dann doch lieber Lederhosen runter
Foto: SZ/Robby Lorenz

Was war der stolzeste Tag im Saarland? Der Anschluss an die BRD? Das erste Drei-Sterne-Lokal? Aber nein. Es war der 16. April 1977: Der 1. FC Saarbrücken stampfte Bayern München mit 6:1 in den Boden! Wenn ich mich recht erinnere, gab es damals auch Schmähgesänge mit dem freundlichen Spott: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ – und somit ohne Fäkalien und Schimpfwörter. Einen Nachbarverein (gegen den man nichtmals gespielt hat) als „Sch...“ und die Spieler als „H...söhne“ zu titulieren, geht dagegen gar nicht. Wenn heute Erwachsene so „vorbildlich“ in der Öffentlichkeit auftreten (und wie dann zu Hause?), muss man sich nicht wundern, dass auch über Grundschul-Flure Schimpfworte hallen, von denen die kleinen Wonneproppen nicht mal die Bedeutung kennen. Vielleicht ist die Schamgrenze zum Benehmen in der Öffentlichkeit auch gesunken, weil das Internet ins reale Leben durchschlägt: Wer bei Facebook anonym keine Hemmungen kennt, der glaubt wohl irgendwann, dass Beleidigungen normal und in Ordnung sind. – Sorry, nein, das sind sie nicht!

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