Aus Richtung Chemieplattform Carling Beißender Gestank zieht über Völklingen und den Warndt

Lauterbach · Feuerwehren, Polizei und Vertreter des Landesamtes für Umweltschutz sind im Einsatz. Anwohner beschreiben den Gestank als „bestialisch“.

 Von der französischen Chemieplattform in Carling zieht Gestank über den Warndt hinweg. (Archivbild)

Von der französischen Chemieplattform in Carling zieht Gestank über den Warndt hinweg. (Archivbild)

Foto: BeckerBredel

Bereits zum zweiten Mal sind am Donnerstag (17. Oktober) Menschen im Völklinger Stadtteil Lauterbach nahe der saarländisch-lothringischen Grenze wegen stechenden Geruchs aufgeschreckt. Zum ersten Mal war Gestank aus Richtung der französischen Chemieplattform Carling am Vormittag hinübergeweht worden.

In der Facebook-Gruppe „Lauterbach im Warndt“ beschwerten sich erste Anwohner aus Lauterbach um 12.22 über „bestialischen Gestank“. Etliche andere Lauterbacher bestätigten die Beschwerde und beschrieben ebenfalls einen extremen Geruch, ähnlich einem chemischen Lösungsmittel.

Ein direkter Anwohner teilte uns telefonisch mit, dass ein Anruf bei der Stadt ihm keinerlei Informationen einbrachte, weil die Verantwortlichen dort von nichts gewusst hätten. Selbst im eigenen Haus hätte man dem „bestialischen Gestank“ gar nicht mehr ausweichen können.

Einen zweiten Alarm lösten besorgte Bürger gegen 13.45 Uhr aus. Seitdem sind Feuerwehren aus Völklingen und Saarbrücken am Einsatzort. Auch Mitarbeiter des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (Lua) sind unter den Einsatzkräften, um etwaige giftige Stoffe zu messen.

Georg Himbert, Pressesprecher beim Landespolizeipräsidium in Saarbrücken, bestätigt den Einsatz. Allerdings lagen ihm noch keine Ergebnisse vor. Anwohner meldeten am Donnerstagnachmittag, dass der Gestank aufgrund des einsetzenden Regens nachgelassen habe.

Vom Umweltministerium hieß es, dass der Betreiber in Carling für diesen Tag Wartungsarbeiten angekündigt hatte. An den Messstationen im Warndt seien bislang keine gesundheitsgefährdeten Konzentrationen irgendwelcher chemischer Gase gemessen worden. Von den Betreibern des Werkes in Carling gebe es bislang noch keine Informationen.

Auf SZ-Anfrage in Carling teilte das größte Unternehmen auf der Plattform, Total, mit, dass es bei ihnen keinerlei Probleme gebe. Bei der Firma Arkema, einem Chemie-Unternehmen, das unter anderem Acrylsäure für Farbe, Lack und Klebstoffe herstellt, war telefonisch niemand zu erreichen.

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