CDU-Chef rät zu Verzicht auf Minarett

Völklingen. CDU-Stadtratsfraktionschef Stefan Rabel (Foto: bub) hat der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Wehrden nahe gelegt, von sich aus auf den Bau eines Minaretts auf ihrer Moschee zu verzichten. Rabel sagte am Freitagabend vor rund 400 Gästen beim Neujahrsempfang seiner Fraktion in der Wehrdener Kulturhalle, ein solcher Verzicht sei die "bessere Lösung

Völklingen. CDU-Stadtratsfraktionschef Stefan Rabel (Foto: bub) hat der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Wehrden nahe gelegt, von sich aus auf den Bau eines Minaretts auf ihrer Moschee zu verzichten. Rabel sagte am Freitagabend vor rund 400 Gästen beim Neujahrsempfang seiner Fraktion in der Wehrdener Kulturhalle, ein solcher Verzicht sei die "bessere Lösung." Rabel sagte wörtlich: "Christen in muslimischen Ländern wären froh, wenn sie die Möglichkeiten hätten, Kirchen zu bauen." Die CDU betrachte das Ansinnen, ein Minarett zu errichten, mit Blick auf die Gefühlslage in der Bevölkerung mit Sorgen. Dies sei "keine reine Frage des Baurechts". Eine Bauvoranfrage für die Errichtung eines mittlerweile nur noch 8,50 Meter hohen Minaretts auf dem früheren Kino zwischen Schaffhauser Straße und Wehrdener Saarufer soll am morgigen Dienstag im zuständigen Ausschuss des Stadtrates beraten werden. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) richtete bei dem Empfang an die Muslime in Wehrden die Bitte, "zunächst das Gespräch zu suchen und Akzeptanz für ihr Vorhaben zu schaffen". Für den 29. Januar kündigte Lorig den Besuchern eine Informationsveranstaltung bei den Völklinger Stadtwerken an, "bei der sie alles beantwortet bekommen, was ihnen an Fragen auf dem Herzen brennt". Wie Lorig in einem vorangehenden SZ-Gespräch mitteilte, sollen hier auch die Gehälter der Geschäftsführer offen gelegt werden. Ehrengast beim Empfang war der neue saarländische Innen- und Europaminister Stephan Toscani (CDU). Lorig hatte erst vor Tagen mit ihm über eine finanzielle Besserstellung der Städte und Gemeinden verhandelt. Toscani ging in der Kulturhalle nicht auf Einzelheiten ein, sondern sagte nur, in dem Gespräch mit Lorig habe sich ein "Geist entwickelt, in fairer Partnerschaft mit der ganz schwierigen Entwicklung umzugehen".Womöglich bereits in diesem Sommer, spätestens im Herbst, wird der Oberbürgermeister in Völklingen neu gewählt. Rabel sagte beim Neujahrsempfang, die CDU-Stadtratsfraktion wolle den erfolgreichen Weg gemeinsam mit Klaus Lorig in den kommenden Jahren fortsetzen. Toscani wünschte Lorig ("er hat ein Renommee weit über die Grenzen dieser Stadt hinaus") "viel Erfolg". Dem Amtsinhaber steht allerdings noch eine Tour durch alle zehn CDU-Ortsverbände bevor. Dort soll jeweils geheim über den Kandidaten abgestimmt werden. "Im Gespräch hat sich ein guter Geist entwickelt."Stephan Toscani, Innenminister

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