Buntes unterm Völklinger MondPark-Chaos in der Poststraße

Völklingen. Vergangenen Freitag auf dem Völklinger Mondscheinmarkt: Bereits gegen 19 Uhr werden die ersten Kinder auf Papas Schultern gehievt. Wer bei dem großen Andrang den Überblick behalten will, muss sich schon ein besonderes Plätzchen sichern

Völklingen. Vergangenen Freitag auf dem Völklinger Mondscheinmarkt: Bereits gegen 19 Uhr werden die ersten Kinder auf Papas Schultern gehievt. Wer bei dem großen Andrang den Überblick behalten will, muss sich schon ein besonderes Plätzchen sichern. Das Angebot der knapp 60 Aussteller rund um die Eligiuskirche lässt keine Wünsche offen: Warme Gewänder, kostbares Geschmeide sowie erlesene Gewürze wechseln den Besitzer. Wer sich ohne Sonne bräunen möchte, greift zur ägyptischen Erde. Es gibt Hirse-Kissen, Trinkhörner, Plüsch-Teddys. Und auf die "kleine Kuschelmaus" wartet ein großes Lebkuchenherz. "Uns gefällt es gut", versichert die Völklingerin Theresia Lorscheider. Ihre Enkelin Laura ist extra aus Neunkirchen gekommen. Vergnügt geht die Neunjährige mit ihrem Schaumstoff-Krokodil "Schnappi" Gassi. Auch die anderen Besucher fühlen sich pudelwohl und genießen das mittelalterliche Flair. Sie bestaunen Feuer-Jongleure, lassen sich von der Seherin für zehn Silberlinge aus der Hand lesen oder unterstützen den armen Bettelmönch mit einer milden Gabe. Wer ganz mutig ist, kann sogar in die Rolle eines Schwertschluckers schlüpfen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt: Die Erwachsenen wärmen sich mit heißem Met oder Glühwein, der Nachwuchs versüßt sich den Abend mit Lakritze und Früchtebonbons. Bei allen Altersklassen hoch im Kurs: der saftige saarländische Schwenker. Die zweite Auflage des Mondscheinmarkts bietet neben deftigem Essen auch derbe Sprüche. "Schielt dein Mann nach langem blondem Haar und greift an fremde Brüste, stich' ihm doch die Augen aus, und fort sind die Gelüste", empfiehlt ein fröhliches Musikantenduo. Der Gassenhauer aus dem 14. Jahrhundert hat auch für die Herren der Schöpfung Tipps parat: "Hat deine Frau ein breites Maul und eine schiefe Seele, drücke ihr die Gurgel zu, dass sie dich nicht mehr quäle."Auweia, so weit wird es bei den acht Paaren, die sich im Festsaal des Alten Rathauses das Ja-Wort geben, hoffentlich nicht kommen. Mit Fackelleuchten, Laternen und rotem Teppich werden sie empfangen, sogar der Aufzug ist mit weißen Rosen geschmückt. Die frisch vermählten Eheleute schweben auf Wolke sieben, die Besucher haben ihren Spaß, und auch die Veranstalter sind zufrieden. "Das Event hat Potential, zum größten Abendmarkt im Saarland zu werden", sagt Lars Hüsslein vom Stadtmarketing. Neben Kolpingplatz, Pfarrgarten und City-Promenade könnte in Zukunft auch noch die Forbacher Passage in das Spektakel mit einbezogen werden. Völklingen. Der Mondscheinmarkt beschäftigte am Freitag auch die Völklinger Polizei - denn einige Markt-Besucher sorgten in der Innenstadt für Park-Chaos, insbesondere in der unteren Poststraße. Wie die Polizei mitteilte, führte das dazu, dass die Beamten einen Linienbus rückwärts aus der Poststraße lotsen mussten. Insgesamt wurden acht Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Falschparker eingeleitet. Gegen 20.45 wurde die Polizei ein zweites Mal alarmiert, weil wiederum ein Linienbus die Poststraße nicht passieren konnte. Ursache waren erneut verkehrsbehindernd geparkte Fahrzeuge. Es wurden drei Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Nur deshalb, weil fahrplanmäßig kein weiterer Linienbus mehr die Poststraße durchfahren musste, verzichteten die Beamten auf den Abschleppwagen. red

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