Bürgermeister Bintz beruhigt Anlieger

Wehrden · Die von der Stadtverwaltung angekündigte Vollsperrung der Pfarrwiesstraße schlug in den 69 Häusern wie eine Bombe ein. Bürgermeister Wolfgang Bintz entschuldigte sich nun für ein „schweres Missverständnis“.

"Wir hoffen, dass die Kuh damit vom Eis ist", sagte Anwohnervertreter Werner Pfeiffer bei der Bürgerversammlung zur geplanten Baustelle in der Wehrdener Pfarrwiesstraße. Er konnte schon vorab die gute Botschaft verkünden, dass die von der Stadt angekündigte "Vollsperrung" gar keine sein werde. Nach einem langen Telefonat mit Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ) stehe fest, dass es nur eine halbseitige Straßensperrung geben werde und alle Häuser erreichbar blieben.

Bürgermeister Bintz entschuldigte sich förmlich bei den Bürgern, denen vor einer Woche ein Infobrief der Stadt ins Haus geflattert war, auf dem von "Vollsperrung" die Rede war. Im Nachgang habe er dann auch noch abgelehnt, sich einer Bürgerversammlung zu stellen, wobei er einem schweren Missverständnis aufgesessen sei: "Ich bin den Bürgern eine Erklärung schuldig. Es tut mir leid, dass es Irrungen und Wirrungen gab. Der Begriff der Vollsperrung war im verkehrsrechtlichen Sinne gemeint und bedeutete nie, dass man die Häuser nicht anfahren könne." Er sei der Meinung gewesen, es bestehe gar kein Klärungsbedarf mehr. Ein langes Telefonat mit Pfeiffer habe ihn überzeugt, dass das nicht stimme. Da sei der Knoten bei ihm geplatzt.

Der Bürgermeister erhielt keinen Beifall für seine Entschuldigung, trotzdem waren die Anwohner erleichtert. Anwohner Dietmar Becker zeigte sich entspannt: "Wir haben nicht die Konfrontation gesucht. Wir wollten eine Lösung, denn es wohnen viele alte Menschen in der Straße."

Während Bintz versuchte, die Wogen zu glätten, sorgten sein Mitarbeiter aus dem Rathaus und der Vertreter der Baufirma für neue Unsicherheiten oder "Missverständnisse", als sie über ihre Verkehrssicherungspflichten aufklärten. Unruhe kam auch auf, als die Baustellen-Verantwortlichen erläuterten, dass das Baufeld 100 Meter lang sei und man dennoch auf Ampeln verzichten könne. Immer wieder gab es Gemurmel; es zeigte sich, dass die Techniker und die Laien nicht die gleiche Sprache sprechen.

Das Fazit blieb aber: Die Straßensperrung ist nur halbseitig, alle Anwohner kommen zu ihren Häusern, wenn auch ein Bagger mal für einige Minuten den Weg versperren sollte. Damit waren die Anlieger im Kern zufrieden. Spezielle Probleme sollen vor Ort geklärt werden, wenn sie entstehen. Die Rufnummern der Bauleiter wurden zu diesem Zweck an die Anlieger weitergegeben.

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