Bürger vermuten Ungereimtheiten bei Carling-Ausbau

Warndt/Carling · Die Bürgerinitiative (BI) "Saubere Luft im Warndt" wirft dem Konzern Total vor, den Ausbau der Chemieplattform im lothringischen Carling voranzutreiben, obwohl er dafür noch keine Genehmigung hat. Seit Anfang Dezember laufe das Genehmigungsverfahren für eine neue Polypropylen-Produktionsanlage, sagte die Vorsitzende Heike Schreiner.

Total habe jedoch bereits mit dem Umbau begonnen, ohne dass die lothringische Präfektur die Genehmigung erteilt habe. "Das heißt, es soll wohl eine ,Bürgerinformation' und ,Bürgerbeteiligung' für Maßnahmen erfolgen, die nicht nur geplant, sondern bereits im Bau sind", sagte der stellvertretende Vorsitzende Adriano Pitillo. Die Öffentlichkeit sei bisher weder von den französischen noch von den deutschen Behörden darüber informiert worden, so Schreiner. Das Genehmigungsverfahren solle "auf altbekannte Art und Weise durchgewunken werden". Die BI geht davon aus, dass mit der neuen Anlage 144 Tonnen Polypropylen pro Tag zusätzlich erzeugt werden. Sie befürchtet, dass sich dadurch die Geruchs- und Schadstoffbelastung verschärft.

Im Oktober hatten die lothringischen Behörden bereits eine C4-Harz-Fertigungsanlage genehmigt, was bei Anwohnern und Anrainer-Kommunen heftige Proteste ausgelöst hatte.

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