Buch zu mysteriösem Fall in Völklinger Hütte „Mordfall“ Röchling ist nach 76 Jahren gelöst
Völklingen · Über die Ermordung Carl Theodor Röchlings in der Völklinger Hütte kursieren zwei Versionen. Aber welche ist wahr? Das versucht jetzt ein Buch zu klären – und belastet zwei russische Zwangsarbeiter.
Am 17. Dezember 1944 wurde der einzige Sohn des Stahl-Magnaten und Hitler-Vertrauten Hermann Röchling in der Völklinger Hütte erschossen. Nie wurden die Tatumstände ganz aufgeklärt. Das ließ die Saarbrücker Historikerin Dr. Inge Plettenberg nie ganz los. Mit ihrem jüngst erschienenen Buch „Mordfall Röchling. Der Tod eines Stahlindiustriellen an der Heimatfront, 1944“ (Geistkirch Verlag, 27,90 Euro) gelingt ihr ein Kunststück. Sie rekonstruiert nicht nur minutiös ein Verbrechen, sie beleuchtet auch die Lebensumstände in der Hütte kurz vor Ende des Krieges, taucht hinab in die Lebensverhältnisse der Zwangsarbeiter und in die Familienverhältnisse der für die Hütte Verantwortlichen. Der Leser wird hinein gezogen in eine spannende Ermittlunsarbeit in Sachen historische Wahrheit.