Talent Gil Kunkel aus Völklingen Diese Erlebnisse geben weiteren Ansporn
Völklingen · B-Jugendhandballer Gil Kunkel aus Völklingen hat sein Länderspiel-Debüt gegeben. Der Bruder von Handball-Profi Yves Kunkel vom Bundesligisten MT Melsungen erzielte für die U 17-Nationalmannschaft gleich einen wichtigen Treffer.
Viele Eindrücke hat Gil Kunkel bei seinem Debüt gesammelt. Der B-Jugendhanbdaller aus Völklingen, der für den SV 64 Zweibrücken spielt, bestritt im Rahmen der internationalen Ruhr-Games in Bochum seine ersten beiden Länderspiele für die deutsche Jugendnationalmannschaft der Jahrgänge 2004 und 2005. Beim 27:25-Auftaktsieg gegen Polen gelang dem Völklinger vier Minuten vor dem Abpfiff der wichtige Treffer zur 26:24-Führung. Bundestrainer Erik Wuttke schenkte dem 15-jährigen Talent sowohl in diesem Spiel, als auch in der Partie gegen Frankreich das Vertrauen. Deutschland belegte nach zwei Siegen und einer Niederlage den zweiten Platz hinter Ungarn.
„Normalerweise kennt man das Gefühl bei der Nationalhymne ja nur von der Tribüne aus. Ich habe ein bisschen gebraucht, um zu realisieren, dass ich hier wirklich im Trikot stehen darf und mitsinge“, erklärt der Völklinger. Und er fügt an: „Es fällt mir schwer, meine Gefühle aus diesen Momenten in Worte zu fassen.“ Die Eindrücke und Erfahrungen seiner ersten Länderspiele sprudeln förmlich aus Gil Kunkel heraus. Aber der Schützling von Trainer Stefan Bullacher aus der Zweibrücker Talentschmiede, wo der Saarländer seit 2018 spielt, blickt vor allem voller Tatendrang in die Zukunft. „Dass ich so etwas erleben durfte, hat mich auf meinem bisherigen Weg bestärkt und gibt mir Ansporn, noch mehr zu investieren. Ich habe ein klares Ziel vor Augen und möchte mich für weitere Einsätze in der Nationalmannschaft empfehlen – und im Verein mit meinen Jungs richtig Gas geben“, betont Gil Kunkel.
Unterstützung erhält der 15-Jährige hierbei vor allem in seiner Familie. Nicht nur er und sein großer Bruder Yves, der für die MT Melsungen in der Bundesliga auf Torejagd geht und drei Mal für die deutsche A-Nationalmannschaft spielte, begeistern sich für die Harzkugel. Auch Papa Uwe, Mama Birgit und Schwester Jaqueline engagieren sich für den Handball-Sport. In Völklingen, wo Familie Kunkel lebt und Vater Uwe bei der HSG als Jugendtrainer und erster Vorsitzender fungiert, spielte Gil von den Minis bis zur D-Jugend. 2018 wechselte er in die Talentschmiede der Zweibrücker.
Seine Eltern übernehmen mittlerweile fast täglich die Fahrdienste von Völklingen ins Training nach Zweibrücken oder zur Schule nach Saarbrücken. Und wenn dieser Top-Service mal nicht zur Verfügung steht, organisiert sich der torgefährliche Linkshänder eben selbst und reist mit dem Zug zu den Übungseinheiten in die benachbarte Pfalz.
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung fordern auch die Trainer beim Deutschen Handball-Bund (DHB) auf und neben dem Platz. „Wir bekommen immer Rückmeldung von ihnen, was wir besser machen können, aber auch viel Lob bei guten Aktionen“, erzählt Gil Kunkel von der Nationalmannschaft. Den nächsten Schritt in seiner Entwicklung macht er auch im Verein. Beim SV 64 Zweibrücken wird der Neu-Nationalspieler nicht nur bei den Junioren, sondern auch mit der Drittliga-Mannschaft trainieren. Diese Förderung sieht die DHB-Spielordnung für Spieler vor, die ihr 16. Lebensjahr erreicht haben.