Drei Tage Gaudi auf dem Ludweiler Marktplatz Brassband erwartet über 3500 Gäste

Ludweiler · Das Festzelt steht. Das Völklinger Oktoberfest startet heute Abend auf dem Marktplatz in Ludweiler.

  Mit zwei Dutzend Helfern startete der Aufbau des Festzeltes auf dem Ludweiler Marktplatz.

 Mit zwei Dutzend Helfern startete der Aufbau des Festzeltes auf dem Ludweiler Marktplatz.

Foto: BeckerBredel

Schleppend kommt am Mittwochvormittag der Aufbau des riesigen Festzelts auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Gang, wo die Brassband Ludweiler an diesem Wochenende ihr Völklinger Oktoberfest feiern will. Zwar hat sich  die etwa zwei Dutzend Personen starke Mannschaft nach mehrmaligem Aufbau des wandernden Feiertempels bereits allerhand Routine angeeignet. Doch machen dieses Mal die Ankerplatten das, was saarländische Handwerker als Huddel bezeichnen. Ein Wackeln hier, klemmende Schraube, weil ein Gewinde nicht mehr gängig ist, dort.

„Das wollte die Stadt eigentlich schon erledigt haben, aber das Wahre ist das noch nicht“, grummelt Michael Heintz, der Vorsitzende der Brassband. Zum Glück sind Metall-Handwerker im Team, die das, so gut es geht, beheben können. Schließlich ist es dann doch so weit: All die schweren Aluträger für das Zelt werden ausgelegt, montiert, aufgerichtet und befestigt. Es folgt eine kurze Brotzeit – sozusagen ein Richtfest für das Festzelt.

Ein kompletter Sattelschlepper ist notwendig, um das insgesamt zirka zehn Tonnen schwere Zelt zu transportieren. Und innerhalb eines Jahres kommen etliche Kilometer zusammen. Vermieter Toni Meznar: „Es steht fast jedes Wochenende woanders, wir decken damit einen Umkreis von etwa 200 Kilometern ab.“ Die Kirchturmglocke schlägt noch, als sich mehrere Teams bilden.  Während sich eine  Gruppe der Zeltbeleuchtung widmet, zieht eine andere Gruppe das Zeltdach hoch. Neun Bahnen sind es. Jede hat am Rand eine Verstärkung, die genau in die Nut am Dachträger passt. So schließt jede Bahn wasserdicht ab. Wieder ist Muskelkraft gefragt – und Koordination, denn die beiden Gruppen an beiden Rändern müssen gleichmäßig ziehen.  Jeweils auf jedes Hopp ein Zug auf die Seile.

Eine weitere Gruppe hängt derweil bereits die Seitenwände des Zeltes ein. Auch Solisten machen sich ans Werk wie Stefan Gutscher, der für die Elektrik zuständig ist, und der fast 81-Jährige Paul Orth und Wolfgang Brausch, die sich um die Wasseranschlüsse kümmern. Über den Tag ein Kommen und Gehen. Manche müssen zur Schicht, dafür kommen andere.

Mittlerweile mischen auch die Vereinsfrauen mit feinem Gespür für die Zeltdekoration im Geschehen mit. Während sie meist relativ leise arbeiten, scheppert es wenige Meter entfernt richtig laut. Die Biertischgarnituren sind eingetroffen und werden jetzt von den Männern aufgestellt. Auch am Donnerstag gab es noch allerhand zu tun: Bühne, Beschallung, Technik, Ausschankbereich und vieles mehr.

Und selbst am heutigen Eröffnungstag fließt vor der Zelteröffnung um 17 Uhr noch allerhand Schweiß. Dann steht einem tollen Völklinger Oktoberfest mit drei Tagen Musik und Gaudi nichts mehr entgegen. Und auch der traditionelle Umzug der Musikkapellen steht. Zwar haben kurzfristig zwei Formationen abgesagt, es sind aber noch genügend Teilnehmer da, die am Sonntag das Stück vom Netto-Markt zur Hugenottenkirche musizierend marschieren werden.

Heintz weiß: „Etliche Zuschauer kommen extra wegen des Umzuges, und zwei Mal mussten wir tatsächlich absagen.“ Einmal wegen Wetter, einmal wegen mangelnder Beteiligung an Musikanten. Übers Wochenende hofft die Brassband auf insgesamt mehr als 3500 Gäste.

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