Tanz-Fieber Boogie Woogie, eine Frage des Taktes

Völklingen · Der Planet Boogie! Lichtjahre vom Alltag entfernt, mitten unter uns. In der Neuberger-Halle erlebten am Samstag 400 Tänzer Teil zehn der Boogie-Night mit dem Motto „Petticoat-Ladies und coole Boys“.

 Rock‘n‘Roll-Fans zog es am Samstag in die Herrmann-Neuberger-Halle. Bereits zum zehnten Mal ließ der Tanzsportverein Die Boogies Völklingen unter dem Motto „Petticoat - Ladies und coole Boys“ die 50er Jahre wiederaufleben.

Rock‘n‘Roll-Fans zog es am Samstag in die Herrmann-Neuberger-Halle. Bereits zum zehnten Mal ließ der Tanzsportverein Die Boogies Völklingen unter dem Motto „Petticoat - Ladies und coole Boys“ die 50er Jahre wiederaufleben.

Foto: BeckerBredel

Eine Frage des Taktes - ist Boogie Woogie. Afroamerikanisch geprägt, Fünfziger Jahre, vor Rock`n`Roll - so lauten die Stichworte. Der Eintritt in die Völklinger Neubergerhalle Samstagnacht gleicht einer Reise mit der Zeitmaschine. Liebe, Leben, Leidenschaft! Laut agiert die Band Shakin Cats. Spielt Chuck Berry, Buddy Holly, Count Basie, Pete Johnsson, Big Joe Turner, Leroy Levis und so fort. Stillsitzen? Unmöglich! Alles bewegt sich. „Ein wunderbarer Ausgleich zum Job im Büro“, freut sich Anke Brückner. „Hab mir mit 47 gesagt: Boogie lernst du auch noch. Jetzt bin ich seit 20 Jahren dabei, mit wachsender Begeisterung“, schildert Annelie Lux vom Ausrichterverein Die Boogies Völklingen.

Ja, der erwähnte Takt! Es gibt ihn in ungefähr acht Grundschritten. Die wollen beherrscht werden, deshalb das Training - siehe Info. Improvisationen sind erlaubt, ja erwünscht. Stillstand? Gibt’s nicht, allenfalls mal eine Zehntelsekunde lang, das gehört aber zur Figur. Aber zum Takt gehört nicht nur die richtige Abfolge von Schritten, sondern eigentlich die ganze Persönlichkeit. Die Damen sind zurecht gemacht, von der aufwändigen Frisur über die Schminke bis hin zu den Schuhen.

„Ich brauche was gegen Kopfschmerzen - die richtigen Schuhe!“ lautet die Devise. Poliert sind sie, aus Leder, rot, schwarz, weiß, golden, silber,  eingefärbt. Bei den Röcken dominieren Spitze, Rüschen, Besätze, superbreite Gürtel, farbige Pünktchen auf raschelnder Seide. Die Männer geben sich cool. Schlag- und Bundfaltenhosen, eng taillierte Hemden, Hosenträger zum Knöpfen, schreiend bunte Kravatten.

Keine Frage, unter den gut 400 Besuchern der Veranstaltung, hat sich die überwiegende Zahl die gute Figur erhalten. Kein Wunder, möchte man hinzufügen, bei soviel Hochleistungsport! Beinahe pausenlos wirbeln sie übers glänzende Parkett, das in der Mitte der Halle großflächig ausgelegt ist.

Wir beobachten zwei Männer, die ihren Tisch mit Cocktails beziehungsweise Wiener Würstchen versorgen. Die wohlverdiente Stärkung holen sie sich am Tresen, und dann geht’s quer durch die belebte Halle-im Steptanzschritt zum Rhythmus der Band.

„Lass bloß die Würstchen nicht fallen“, ruft einer, und „Verschütt bloß nicht den Cocktail!“ ruft eine der Partnerinnen vom Tisch aus. Keine Sorge, nichts passiert, dafür wirken die Tänzer viel zu sicher und professionell.

Ein Abend der leicht-lockeren, spielerisch-harmonischen Art nimmt seinen Verlauf, auch mit Tanzvorführungen der „Boogie-Bundesliga“, mit Gästen, die teilweise bis zu 400 Kilometer angereist sind, bis weit nach Mitternacht, wenn es dann wieder malmusikalisch heißt: „Wer hat an der Uhr gedreht?“

Weitere Informationen zum Tanz, zu den Trainingszeiten und zu dem Verein im Internet unter www.dieboogies.de.

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