Bintz geht mit Lorig – Kandidatenkür im Doppelpack

Völklingen · Völklingen braucht zum 31. Mai 2018 nicht nur einen neuen Oberbürgermeister. Es muss auch ein Nachfolger für den Bürgermeister her.

 Klaus Lorig (rechts) leistete im April 2011 im Dorfgemeinschaftshaus in Geislautern den Amtseid für seine neue Wahlperiode gegenüber Bürgermeister Wolfgang Bintz. Nun gehen beide gleichzeitig. Archivfoto: Becker & Bredel

Klaus Lorig (rechts) leistete im April 2011 im Dorfgemeinschaftshaus in Geislautern den Amtseid für seine neue Wahlperiode gegenüber Bürgermeister Wolfgang Bintz. Nun gehen beide gleichzeitig. Archivfoto: Becker & Bredel

Wolfgang Bintz (ebenfalls CDU) stand seit 2008 Verwaltungschef Klaus Lorig als Stellvertreter zur Seite. Am 31. Mai 2018 geht nun nicht nur Lorig in den Ruhestand. Exakt am selben Tag wird auch der Bürgermeister, dann 63 Jahre alt, seinen Stuhl im Rathaus räumen.

Damit stehen die Parteien vor der Herausforderung, die komplette Verwaltungsspitze neu zu besetzen - also einer Kandidatenkür im Doppelpack. Auch wenn dies in der Praxis in verschiedenen Wahlgängen geschieht. Das Stadtoberhaupt, sprich der Oberbürgermeister, wird womöglich bereits am 24. September in Verbindung mit der Bundestagswahl, gewählt. Dann sind alle Bürger aufgerufen, zur Urne zu schreiten. Der Stellvertreter, sprich der Bürgermeister, wird dagegen nur vom Stadtrat gewählt. Und man wird sich wohl erheblich mehr Zeit lassen. Im Kommunalselbstverwaltungsgesetz heißt es dazu nur, die Stelle sei drei Monate vor der Wahl öffentlich auszuschreiben.

Diese Reihenfolge eröffnet nun viele Möglichkeiten, Zweckbündnisse zu schmieden und zu taktieren. Oder auch eine Rückversicherung für einen Kandidaten einzubauen, der die Oberbürgermeisterwahl verliert. Dies liefe nach dem Modell Karl-Heinz Schäffner (SPD), der 2002 zunächst erfolglos gegen Klaus Lorig antrat. Und anschließend wenigstens noch Bürgermeister werden sollte. Was aber dann am Nikolaustag 2002 im Stadtrat an einem Überläufer aus den eigenen Reihen scheiterte. Der SPD läuft seither immer noch das so genannte Maulwurf-Trauma nach. Alternativen zum Rückversicherungs-Ticket: Die CDU einigt sich mit der SPD, derzeit stärkste Fraktion im Stadtrat, auf jeweils einen Kandidaten für jedes Amt. Spätestens seit ihrem Frühlingsempfang liebäugelt die SPD jedoch erklärtermaßen mit den Linken. Dann müsste sie aber diesen (und eventuell auch den Grünen) einen Anteil am Personal-Kuchen zusichern.. Eine klassische Variante könnte dagegen lauten: Die SPD tritt mit Christiane Blatt als Nummer 1 und Erik Roskothen als Nummer 2 an. Und die CDU verfährt gleichermaßen mit ihren aktuellen Favoriten Stefan Rabel und Kevin Frank.

Bleibt nur die Frage, ob nicht noch ein unabhängiger Kandidat allen Pläneschmieden einen Strich durch die Rechnung macht. Solche Einzelbewerber benötigten in Völklingen mindestens 135 Unterstützungs-Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern.

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