Bergschadensgemeinschaft bereitet Auflösung vor

Fürstenhausen. Dem Bundesverwaltungsgericht verdankt der evangelische Kindergarten Fürstenhausen Spezialmöbel für Krippenkinder, der katholische ein hölzernes Spielhaus fürs Außengelände, der Fürstenhausener Jugendclub eine Heimkino-Anlage und die Nachmittagsbetreuung der Grundschule eine Kletterwand. Indirekt

 Auch das Kanalsystem in Fürstenhausen muss überholt werden, Bergschäden haben das Ihre dazu getan - hier eine Baustelle in der Vereinshausstraße. Foto: Jenal

Auch das Kanalsystem in Fürstenhausen muss überholt werden, Bergschäden haben das Ihre dazu getan - hier eine Baustelle in der Vereinshausstraße. Foto: Jenal

Fürstenhausen. Dem Bundesverwaltungsgericht verdankt der evangelische Kindergarten Fürstenhausen Spezialmöbel für Krippenkinder, der katholische ein hölzernes Spielhaus fürs Außengelände, der Fürstenhausener Jugendclub eine Heimkino-Anlage und die Nachmittagsbetreuung der Grundschule eine Kletterwand. Indirekt. Denn ein Urteil der Bundesrichter im fernen Leipzig wandelte vor knapp drei Jahren die Prozess-Niederlage, die die Bergschadensgemeinschaft Fürstenhausen vor saarländischen Verwaltungsgerichten erlitten hatte, in ein Unentschieden um. Daher musste die Bergschadensgemeinschaft, die juristisch zu Felde gezogen war gegen den Kohleabbau unter ihrem Stadtteil, nur ihren eigenen Prozesskosten-Anteil tragen - die "Kriegskasse" blieb gefüllt. Doch der Verein wird sie nicht mehr brauchen: Jetzt, fast vier Jahre nach Abbau-Ende unter dem Ort, seien grundsätzliche Rechtsstreitigkeiten nicht mehr zu erwarten, sagen Vorsitzender Manfred Jost und sein Stellvertreter Albert Tost. So beschloss der Vorstand, vorzeitig zu tun, was die Satzung erst bei Auflösung der Bergschadensgemeinschaft vorsieht: das Vereinsvermögen auszugeben für soziale Zwecke. Am Mittwochabend war es so weit: Jost überreichte Vertreterinnen der vier genannten Einrichtungen Schecks über insgesamt 7836 Euro."Nein, wir lösen uns noch nicht auf", betonen Jost und Tost dazu. Man berate nach wie vor Menschen, die mit Fragen zur Regulierung von Grubenschäden kämen. Doch in allerspätestens zwei, drei Jahren, vielleicht auch schon "Ende 2010" (Jost), werde das wohl nicht mehr nötig sein; die Zahl neuer Schadensmeldungen sei bereits deutlich zurückgegangen. Ein letztes Projekt aber wollen die engagierten Ehrenamtler noch verwirklichen, und dafür haben sie noch Geld in der Kasse behalten: eine Dokumentation über die Arbeit der Gemeinschaft. 23 Jahre lang - ins Leben gerufen wurde sie 1986. Und zwei der Gründungsmitglieder, nämlich Manfred Jost und Harald Rink (Fotos: bub), sind bis heute aktiv dabei. Doch auch wenn der Vorstand die Auflösung der Gemeinschaft vorbereitet - mit deutlicher Kritik an RAG und Stadt hält er nicht hinter dem Berg. > Weiterer Bericht folgt.

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