Beim Tanzen Brücken bauen

Völklingen. Wie ein Gegensatz nimmt sich der ruhige Kerzentanz zum feurigen Latein-Duo aus. Der Tanzsport-Club (TSC) Royal Völklingen zeigte am vergangenen Samstagabend mit der Veranstaltung "Tanzen grenzenlos" in der Hans-Netzer-Halle, was "tanzen" alles bedeuten kann

 "Tanzen grenzenlos" hieß es am Wochenende in der Völklinger Hans-Netzer-Halle beim Tanzsportclub Royal, hier ein orientalischer Tanz von Soraya und der Gruppe Nadir. Foto: Jenal

"Tanzen grenzenlos" hieß es am Wochenende in der Völklinger Hans-Netzer-Halle beim Tanzsportclub Royal, hier ein orientalischer Tanz von Soraya und der Gruppe Nadir. Foto: Jenal

Völklingen. Wie ein Gegensatz nimmt sich der ruhige Kerzentanz zum feurigen Latein-Duo aus. Der Tanzsport-Club (TSC) Royal Völklingen zeigte am vergangenen Samstagabend mit der Veranstaltung "Tanzen grenzenlos" in der Hans-Netzer-Halle, was "tanzen" alles bedeuten kann.Im Hintergrund stehen die Federfächertänzerinnen schon bereit, während auf der Tanzfläche noch die Boogie-Woogie-Tänzer des TSC Royal swingen: mal paarweise, mal zu viert, dann Partnerwechsel. Das alles sieht so locker-leicht aus, dass man fast Lust bekommt, mitzutanzen - wenn es denn tatsächlich so einfach wäre. Alle sind sie schwarz-weiß gekleidet, doch statt Jackett tragen die Männer weithin sichtbar schwarze Hosenträger auf ihrem Hemd und erinnern damit an die Wurzeln des Boogie-Woogie: die amerikanische Arbeiterklasse der 20er Jahre. Kurz darauf haben die Federfächertänzerinnen ihren Auftritt. Wie so viele Male an diesem Abend ändert sich die Stimmung in der Halle schlagartig. Die Fächer der Damen sind bunt wie Pfauenfedern, die Kleider lang und elegant, die Musik orientalisch - und das Ziel, dass Hans-Peter Lemens, Vorsitzender des TSC Royal, sich für diesen Abend gesetzt hatte, ist längst erreicht: "Wir wollen zeigen, dass es auch andere Arten des Tanzens gibt, als das Altbekannte." Außerdem sollten Brücken gebaut werden, zwischen verschiedenen Musikrichtungen, Tanzstilen und Kulturen, fügt Jutta Haverkamp hinzu. Sie unterrichtet freiberuflich orientalischen Tanz beim TSC Royal, hat zusammen mit dem Vorstand die Tanzveranstaltung organisiert und ist selbst Teil des Programms. Es ist das erste Mal, dass der TSC Royal Völklingen, der eine Unterabteilung des Turnvereins Völklingen e.V. bildet, solch ein Showtanzen veranstaltet. Am Nachmittag gab es bereits drei Stunden Tanzvergnügen für Kinder. Das Abendprogramm umfasst an die zwanzig Darbietungen. Dabei zeigen nicht nur die unterschiedlichen Tanzgruppen des TSC Royal ihr Können, auch vereinsfremde Gruppen gestalten den Abend mit. Die zehnjährige Lea Blasius ist mit ihrer Mutter und der Gruppe Selket aus Merzig angereist. Mit ihnen wird sie allerdings nicht auftreten, sie ist als Solotänzerin gekommen. In ihrem roten, glitzernden Bauchtanzkostüm, aus dem sie immer wieder orangefarbene Schleier hervorzaubert, tanzt sie ganz ohne Choreografie, gerade so, wie es ihr zur Musik passend erscheint. Nach drei Minuten ist sie Publikumsliebling und stolz, dass sie sich nicht einmal "vertanzt" hat. "Tanzen ist, Musik sichtbar machen", so fasst Haverkamp in Worte, was Lea und ihre Tanzkollegen das Publikum einen Abend lang spüren lassen.Wer Lust bekommen hat, die Tanzschuhe zu schnüren, kann das am 17. Januar 2009 zum Winterball des TSC Royal tun. Karten gibt es schon jetzt unter Tel. (06898) 6 70 95.