Zwei Standesämter werden eines Beim großen Tag Schlossherren sein

Völklingen · Völklinger Brautpaare können bald in fürstlichem Ambiente heiraten. Denn der Zusammenschluss der Standesämter Völklingen und Großrosseln ist jetzt amtlich. Im Warndt wird dann nur noch im Jagdschloss Karlsbrunn getraut.

 Blick vom Forstgarten aus aufs Jagdschloss Karlsbrunn. Hier spaziert gerade eine Besuchergruppe durch die Anlage – künftig könnten es öfter als bisher auch Hochzeitsgesellschaften sein: Das barocke Schlösschen wird vom Oktober an Großrosselns einziger Ort für Trauungen sein. Und auch Völklinger können dort den Bund fürs Leben schließen.

Blick vom Forstgarten aus aufs Jagdschloss Karlsbrunn. Hier spaziert gerade eine Besuchergruppe durch die Anlage – künftig könnten es öfter als bisher auch Hochzeitsgesellschaften sein: Das barocke Schlösschen wird vom Oktober an Großrosselns einziger Ort für Trauungen sein. Und auch Völklinger können dort den Bund fürs Leben schließen.

Foto: rup/Rolf Ruppenthal

Großrosselns Gemeinderat hatte dem Vertrag, der engere interkommunale Zusammenarbeit mit den Völklinger Nachbarn besiegelt, schon Mitte Juni seinen Segen gegeben (wir berichteten). Einstimmig hat sich der Völklinger Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien den Rosselern angeschlossen: Vom Oktober an wird aus den bisher getrennten Standesämtern Völklingen und Großrosseln der einheitliche Standesamtsbezirk Völklingen.

Das bedeutet, dass die Organisation fürs Heiraten und für die Dokumentation von Geburten und Sterbefällen ganz in Völklinger Zuständigkeit übergeht. Damit das klappt – die Völklinger Verwaltung bekommt dann ja zusätzliche Arbeit –, ordnet Großrosseln seinen „amtierenden“ Standesbeamten nach Völklingen ab. Der Vollzeit-Mitarbeiter wechselt komplett den Arbeitsort. Der Völklinger Mehraufwand für die neuen Zuständigkeiten umfasst aber nur eine halbe Stelle. So ist nun geregelt, dass Großrosseln an Völklingen bezahlt, was die Hüttenstadt durch die Neuregelung an Extra-Kosten hat. Und dass Völklingen wiederum der Warndt-Kommune die Personalaufwendungen für den abgeordneten Mitarbeiter erstattet.

Ob dann wohl noch in Großrosseln geheiratet werde?, juxte der Völklinger Stadtverordnete Paul Ganster in der Stadtratssitzung. Die Frage löste allgemeine Erheiterung aus. Ist doch die Wahrscheinlichkeit groß, dass Paare weiterhin  in Großrosseln die Ehe schließen. Denn die Warndt-Gemeinde bietet weiterhin einen attraktiven Trau-Ort an: das Trauzimmer im Karlsbrunner Jagdschloss. Das denkmalgeschützte Barock-Gebäude ist mittlerweile Eigentum des Zweckverbandes Regionalentwicklung Warndt, die Kommune mietet es für Hochzeits-Zwecke. Und so müssen Brautpaare, die sich dort das Ja-Wort geben wollen, für den „fürstlichen“ Ort eine Extra-Gebühr bezahlen; derzeit sind das 100 Euro.

 Historisches Hochzeits-Flair bietet auch Völklingen: Standesbeamtin Julia Lauer ist stolz auf den Festsaal des Alten Rathauses.

Historisches Hochzeits-Flair bietet auch Völklingen: Standesbeamtin Julia Lauer ist stolz auf den Festsaal des Alten Rathauses.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Natürlich hat Völklingen selbst eine reizvolle Alternative, ebenfalls mit historischem Flair. Nämlich das Alte Rathaus mit seinem dekorativ ausgestattenen Festsaal, der auch große Gesellschaften aufnehmen kann. Mit diesem Ambiente wirbt die Stadt unter dem Motto „Trau dich in Völklingen“ schon lange um Hochzeitswillige.

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