Bald neuer Glanz im Gotteshaus

Völklingen. Im September wurde der Innenraum der Eligiuskirche komplett eingerüstet. Inzwischen ist das Gewölbe restauriert, die Wandflächen sind radiert und gestrichen, die Gemälde gereinigt. Und auch das Gold der Verzierungen glänzt wie neu. Nachdem das große Gerüst in der Raummitte abgebaut ist, soll nun der Boden in Schuss gebracht werden

Völklingen. Im September wurde der Innenraum der Eligiuskirche komplett eingerüstet. Inzwischen ist das Gewölbe restauriert, die Wandflächen sind radiert und gestrichen, die Gemälde gereinigt. Und auch das Gold der Verzierungen glänzt wie neu. Nachdem das große Gerüst in der Raummitte abgebaut ist, soll nun der Boden in Schuss gebracht werden.Die Gussasphaltplatten, auf dem die Bänke stehen, zeigen Risse. Bei Verwerfungen droht Stolpergefahr. Die Risse rühren von den enormen Kräften, die von den Außenwänden auf das Fundament wirken. Um das Problem komplett in den Griff zu bekommen, müsste die gesamte Bodenplatte erneuert werden. "Das ist kostenmäßig kaum darstellbar", erklärt Architekt Josch Steimer am Montagmorgen.

Wunsch nach Alternative

Der Experte des Püttlinger Architekturbüros Arus und die Kirchenverantwortlichen favorisieren eine andere Lösung. Und setzen dabei auf das Unternehmen Schäfer. Die Heusweiler Firma ist unter anderem auf die Sanierung von Asphaltböden spezialisiert. Ende letzter Woche hat sie probeweise mit der Behandlung einer kleinen Fläche begonnen. Die Platten wurden angeschliffen, die Risse mit Fugenmasse abgedichtet. Auch Reinigung und Imprägnierung gehören zum Programm. Bei fast allen Platten sind die Risse nur noch ansatzweise erkennbar. Ganz verschwinden, das war vorher klar, werden sie nicht. Doch in einer Platte klafft weiter eine kleine Lücke.

"Mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein", sagt Edgar Weis vom Bauausschuss. Auch seine Kollegen Günter Reichhart und Rosemarie Gothier sowie Pfarrer Thomas Weber und Architekt Steimer sind nicht ganz glücklich. Doch Handwerker Schäfer beruhigt. Das Ergebnis bei der beanstandeten Platte sei dem Zeitdruck geschuldet, die Fugenmasse konnte nicht richtig aushärten. Nach einer kurzen Diskussion steht fest: Unter der Voraussetzung, dass später alle Platten das gewünschte Ergebnis zeigen, gibt die Delegation grünes Licht für die Sanierung.

Erst Maler, dann der Boden

Zunächst schwingen aber noch die Maler das Zepter. Sie streichen die letzten Restflächen. Wenn ihre Gerüste in rund 14 Tagen abgebaut sind, wird der Boden in Angriff genommen. Etwa zwei Wochen, schätzt Schäfer, werden die Arbeiten dauern. Auf dem Dach wird ebenfalls saniert, Nachbesserungen bei der modernisierten Heizungsanlage stehen an.

Pfarrer Weber freut sich darauf, wieder in die Kirche einzuziehen. Sein Eindruck: Das Gotteshaus ist heller, freundlicher und auch bunter geworden. Obwohl sich die Sanierung in der Endphase befindet, wollen sich die Gemeindevertreter noch nicht festlegen, wann die erste Messe gefeiert wird. Nachdem die prognostizierte Wiedereröffnung an Weihnachten verschoben werden musste, ist man vorsichtig geworden. Außerdem sollen zunächst die Gremien informiert werden. Die Kirchenleute hoffen, dass keine weiteren unangenehmen Überraschungen auftauchen. Sie rechnen mit Kosten von insgesamt gut 700 000 Euro. Unterstützung gibt es vom Bistum und vom Land. Die Gemeinde selbst, so Pfarrer Weber, muss rund 280 000 Euro aufbringen.

Hintergrund

Ende Juni begann die Kirchensanierung mit der Erneuerung des Dachs. Bei dessen Öffnung gab es eine unangenehme Überraschung: Die Schäden waren - auch wegen einer unsachgemäßen Sanierung vor 20 Jahren - größer als befürchtet. Die maroden Sparren, an denen die Drähte hängen, die die Gewölbedecke halten, mussten einzeln ausgetauscht werden. Da der Statiker den Kirchenraum sperrte, verzögerte sich auch die Innensanierung. Ursprünglich sollte die Renovierung der Pfarrkirche St. Eligius, markantes Wahrzeichen der Völklinger Innenstadt, nur rund 500 000 Euro kosten. tan

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