Neue Ausbildungs-Runde bei Saarstahl Ausgewählt aus gut 1000 Bewerbern
Dillingen/Völklingen · Schon vor ihrem Start haben sie sich in einer Art Wettbewerb qualifiziert. Mehr als 1000 junge Leute wollten eine Ausbildung bei Saarstahl und der Dillinger Hütte beginnen – aus diesem Riesenberg von Bewerbungen wurden 139 ausgewählt. Die neuen Azubis hatten jetzt ihren ersten Tag im Betrieb.
139 neue Auszubildende sind bereit für eine Branche, die mit hochwertigen Stahlprodukten zu den Fundamenten der Wirtschaft gehört. Am Montagmittag begrüßten Vorstände, Betriebsräte und Jugendvertreter von Saarstahl und Dillinger Hütte ihren Nachwuchs im Verwaltungsgebäude der Stahl-Holding-Saar, SAG, auf dem Dillinger Röderberg. „Ich glaube, wir haben den Saal gefüllt“, stellte Cornelis Wendler, Leiter des Bildungsbereiches, angesichts dicht besetzter Stuhlreihen fest. „Wir sind euch dankbar, dass Sie sich entschieden haben für eines unserer Werke.“
Die jungen Lehrlinge trugen persönliche Schutzausrüstung in roter Signalfarbe mit reflektierenden Streifen. Praktikanten waren in ockerfarbene Monturen gekleidet. Denn Sicherheit sei ein wichtiger Aspekt in der Stahlindustrie, betonten etliche der Redner.
139 Auszubildende beginnen das neue Lehrjahr ab nächster Woche. Bei Saarstahl sind es 73, davon 67 im technisch-gewerblichen Bereich und sechs im kaufmännischen. Die Dillinger Hütte hat 66 eingestellt, davon 62 im technisch-gewerblichen Sektor und vier im kaufmännischen. Unter den Neuen sind 15 Frauen. Außerdem 17 Teilnehmer einer interkulturellen Berufsvorbereitungsmaßnahme, Best 2.0, die 2016 erstmals durchgeführt wurde. Dazu kommen 33 Praktikanten.
Die Auszubildenden haben die Chance auf hervorragende Ausbildung und Zukunftsperspektiven. Jedoch nicht ohne Gegenleistung, machte Arbeitsdirektor Peter Schweda deutlich. „Wir akzeptieren nicht, dass jemand eine Prüfung schlechter als 3 macht.“
„Man hat euch ausgewählt aus über 1000 Bewerbern“, sagte Michael Mang, Betriebsratsmitglied von Saarstahl. Im Vordergrund hätten jedoch nicht allein die Noten gestanden, sondern dass die jeweilige Person auch zum Unternehmen passe. Wenn etwas schief laufe, „könnt ihr euch jederzeit an uns wenden“, sagten die Jugendvertreter Joshua Dirks, Dillinger Hütte, und Timo Ahr, Saarstahl.
„Weil mein Mann auch bei Saarstahl arbeitet und mir davon vorgeschwärmt hat“, erklärte Laura Gerber aus Großrosseln ihre Motivation für eine Lehrstelle im Hüttensektor. Verfahrensmechanikerin lerne sie, „ich muss knoddele“. Paul Simon kommt aus Ittersdorf und geht bei der Dillinger Hütte in die Lehre als Industriemechaniker. Sein Onkel arbeite schon dort. „Ich bin der Erste aus der Familie“, sagte Kai Spangenberger aus Diefflen. Auch er beginnt eine Lehre als Industriemechaniker.
Für sie und die anderen 136 folgen nun vier Auszubildendentage. Dabei lernen sich Lehrlinge und Ausbilder kennen, vor allem wird die Sicherheit im Betrieb Thema sein. Die Neuen sind nun Kollege und Kollegin in saarländischen Traditionsunternehmen. Um sie kümmern sich in den kommenden Jahren 40 hauptamtliche Ausbilder in modern ausgestatteten Werkstätten.