Auftakt zum Völklinger Hüttenjazz Auftakt zum Völklinger Hüttenjazz
Völklingen · Ohne Schweiß kein Preis. Bei 33 Grad Celsius arbeitet sich das Patrick Manzecci Quartett durch den Freitagabend zur Eröffnung des „Völklinger Hüttenjazz“. Gespielt wird, was Freude macht, Grooven ist erste (und einzige) Zuhörerpflicht. Joe Coltrane, Herbie Hancock, Miles Davis & More sind die kompositorischen Stichwortgeber.
Ohne Schweiß kein Preis. Bei 33 Grad Celsius arbeitet sich das Patrick Manzecci Quartett durch den Freitagabend zur Eröffnung des „Völklinger Hüttenjazz“. Gespielt wird, was Freude macht, Grooven ist erste (und einzige) Zuhörerpflicht. Joe Coltrane, Herbie Hancock, Miles Davis & More sind die kompositorischen Stichwortgeber.
Die vier Musiker aus Süddeutschland arrangieren cool. Gut 300 Zuhörer bilden das geneigte Publikum. Musikalisches Grenzgängertum auf hohem Niveau: Locker aus dem Handgelenk — so sieht es zumindest aus — serviert Bandleader Manzecci seine Drumsoli, der Mann ist bekannt dafür. Ideenreich navigieren Andreas Maile und Jürgen Bothner mit verschieden gestimmten Saxophonen plus die fleißige Frau am Kontrabass, Karoline Höfler, den Sound dorthin, wo ihn das Quartett haben möchte, nämlich mitten in Schnittmengen zwischen eingängiger Melodik und lustvoll experimentellem Ausprobieren.
„Gut zu hören, nicht zu akademisch und doch kein Mainstream. Gerade das Richtige für diesen schönen Abend“, freut sich Martin Schäfer. „Jazz zum Genießen, am tollen Ort mit wieder einmal großen Musikern“, schließt sich Inge Brettnacher an. Ob Blue Train“ von Coltrane oder „Yodas Dilemma“ aus der Feder von Jens Loh-die geschmeidigen Impros des Manzecci-Quartetts harmonieren mit dem Südwind, der am Eröffnungsabend durch das Weltkulturerbe weht. Erfolg, der letztendlich auch einem Newcomer in der Technik gebührt: „Philipp Thelen hat das Handwerk der richtigen Beschallung beim leider verstorbenen Jürgen Rath erlernt“, sagt Meinrad Maria Grewenig, Geschäftsführer im Weltkutlturerbe Völklinger Hütte. Und Thelen macht seine Sache gut, hat sogar noch Zeit, sich zwischendurch ums Kind zu kümmern. Sowieso die Kinder: Turnen auf den Spielgeräten und der alten Hüttenlok herum, während die Erwachsenen die Session genießen. Das war ein verheißungsvoller Auftakt für die Jazz-Saison.